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ADAC Crashtest Lkw-Auffahrunfall
Inferno am Stauende / Unfallforscher des Clubs fordern moderne Notbremsassistenten in Lkw

München (ots)

Knallt ein Lkw mit 70 km/h auf ein Stauende, haben die Pkw-Insassen vor ihm so gut wie keine Überlebenschance. Das hat der ADAC in einem Crashtest festgestellt. Das Ausmaß des Aufpralls ist verheerend. In Sekundenbruchteilen werden die beiden vor dem Lkw stehenden Autos zermalmt, die Insassen der Pkw erleiden tödliche Verletzungen. Sie hätten laut ADAC aber überleben können: Mit einem automatischen Notbremsassistenzsystem im auffahrenden Lkw wäre der Unfall deutlich milder verlaufen.

Obwohl im Crashtest ein relativ leichter Lkw mit 5,5 Tonnen verwendet wurde, wurden die beiden beteiligten Pkw-Mittelklassewagen durch den Aufprall vollständig zerstört. Für Autoinsassen gehen im Straßenverkehr Lkw-Auffahrunfälle häufig tödlich aus. 2009 starben 58 Menschen an den Folgen von Lkw-Auffahrunfällen und rund 4 500 Menschen wurden verletzt. ADAC Vizepräsident Thomas Burkhardt: "Das Risiko tödlich zu verunglücken ist hier dreimal höher als bei anderen Heckkollisionen. Notbremsassistenzsysteme können Menschenleben retten und große Sachschäden vermeiden, deshalb sollten alle Lkw schnellstens damit ausgerüstet werden." Die ADAC Unfallforscher haben herausgefunden, dass bei über 4 000 Kollisionen in 2009 Lkw-Notbremsassistenten Auffahrunfälle abgemildert oder verhindert hätten.

Zwar müssen laut Gesetz ab 2013 alle neu entwickelten Lkw-Typen über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht und ab 2015 alle neu zugelassenen Lkw mit einem Notbremsassistenten ausgestattet sein, die geplanten gesetzlichen Anforderungen sind aber laut ADAC noch nicht ausreichend. Gegenwärtig wird von den Notbremsassistenten gefordert, dass sie Unfälle mit Vorausfahrenden verhindern und vor einer Kollision mit einem stehenden Fahrzeug die Geschwindigkeit um mindestens 10 km/h reduzieren können. Moderne Notbremsassistenzsysteme können aber eigentlich mehr, wie der ADAC bei Fahrversuchen herausgefunden hat.

Gesetzlich vorgeschrieben werden sollten deshalb Systeme, die bei einem stehenden Fahrzeug, z. B. an einem Stauende, zu einer Geschwindigkeitsreduzierung um 40 km/h führen - technisch ist das möglich. Denn nur dann können bei Geschwindigkeiten bis rund 55 km/h Unfälle vermieden und bei Autobahntempo der Aufprall deutlich abgemildert werden. Auch die Warnfunktion eines Notbremsassistenten macht den Verkehr sicherer. Wird der Fahrer durch einen Bremsruck oder eine Teilbremsung frühzeitig gewarnt, kann er gegebenenfalls rechtzeitig ausweichen oder noch zum Stehen kommen.

Hinweis an die Redaktionen:

Zu diesem Text bietet der ADAC unter www.presse.adac.de Fotos sowie unter www.adac.de/tv einen Film an.

Pressekontakt:

ADAC Öffentlichkeitsarbeit
Externe Unternehmenskommunikation
Dr. Bettina Hierath
Tel.:(089) 7676-2466
bettina.hierath@adac.de

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