Nach Handy-Verbot jetzt auch Sprechverbot
Quatschen bald verboten?
/ ADAC: Witze erzählen nur noch in der Quasselbucht
München (ots)
Dem Gesetzgeber geht das Handy-Verbot, das ab dem 1. April mit einem Bußgeld belegt ist, noch nicht weit genug. Wie der ADAC jetzt erfahren hat, ist in Kürze mit einem Sprechverbot für alle Fahrzeuginsassen zu rechnen. Bei einer groß angelegten Untersuchung hat sich herausgestellt, dass es mindestens ebenso gefährlich ist, wenn sich der Fahrzeuglenker mit den Autoinsassen unterhält oder gar Selbstgespräche führt, wie wenn er telefoniert. Versuche mit freiwilligen Testpersonen beiderlei Geschlechts haben gezeigt, dass besondere Gefahr droht, wenn sich die Autoinsassen Witze erzählen. Durch die willkürlich nicht steuerbare Kontraktur der Lachmuskeln kann der Fahrer leicht die Gewalt über das Fahrzeug verlieren. Bei männlichen Testpersonen stehen vor allem Themen wie Fußball, Ökosteuer und Frauen ganz oben auf der Liste der unfallträchtigen Gespräche. Beim weiblichen Geschlecht sind es weniger einzelne Gesprächsinhalte, die zu erhöhter Unfallgefahr führen, sondern hier nimmt das Risiko mit der Zahl der Gespräch steilnehmerinnen zu.
Im einzelnen soll das neue Gesetz unter anderem folgende Vorschriften enthalten:
- Am Armaturenbrett muss - wie in öffentlichen Verkehrsmitteln - der Aufkleber "Bitte nicht mit dem Fahrer sprechen" angebracht werden
- Gespräche müssen, bis auf bestimmte Ausnahmen, grundsätzlich bis zum nächsten Parkplatz aufgeschoben werden. Der ADAC fordert in diesem Zusammenhang den Ausbau der Autobahnparkplätze und die Einrichtung von so genannten Quasselbuchten auf Bundesstraßen.
- Der Austausch von wichtigen Informationen, zum Beispiel, "Achtung, Ampel zeigt rot", "Bei dieser Ausfahrt hätten wir abbiegen müssen" oder "Ich muss mal" darf nur mit gedämpfter Lautstärke erfolgen und muss dem Fahrer vorher mit Handzeichen signalisiert werden.
Die Forderung der Polizei, wonach die Fahrzeugfenster während der Fahrt aus Gründen einer effektiveren Überwachung geöffnet bleiben müssen, lehnt der ADAC aus datenschutzrechtlichen und aus gesundheitlichen Gründen ab. Er appelliert vielmehr an die schweigende Mehrheit der Autofahrer, die Konversation im Wageninneren freiwillig auf das unbedingt erforderlich Maß zu beschränken.
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