Unfälle an Bahnübergängen
Mehr Sicherheit mit einfachen Mitteln /
ADAC-Pilotprojekt: "Leuchtendes Andreaskreuz"
München (ots)
Bei jedem vierten Unfall auf niveaugleichen Bahnübergängen stirbt ein Mensch, in 97 Prozent ist der Unfall auf Unachtsamkeit der Kraftfahrer zurückzuführen. Vor dem Hintergrund des schweren Unfalls im bayerischen Landkreis Amberg-Sulzbach fordert der ADAC, dass mehr für die Sicherheit an Bahnübergängen getan werden muss. Der Automobilclub hat in einem gemeinsamen Pilotprojekt mit der Deutschen Bahn AG gezeigt, dass schon mit geringem Aufwand die Sicherheit an Bahnübergängen verbessert werden könnte. Bei dem 1998 gestarteten Projekt wurden die Andreaskreuze mit einer leuchtenden Farbe hinterlegt. Auch alle anderen auf den Bahnübergang hinführenden Verkehrszeichen erhielten einen reflektierendem Hintergrund. Die Folge: Verloren an unbeschrankten Bahnübergängen im Raum Niederbayern in den vergangenen zehn Jahren noch 14 Menschen ihr Leben, gab es nach Einführung der musterhaften Anlagen keinen einzigen Unfall mehr. Mit nur 10 000 Mark sind die Kosten für die Umrüstung eines Bahnüberganges relativ gering.
"Wir brauchen die leuchtenden Andreaskreuze für ganz Deutschland. Die dafür notwendige hochreflektierende Kontrastblende muss unverzüglich gesetzlich verankert werden, denn für das Modellprojekt an der Rottalbahn gibt es bislang nur eine Ausnahmeregelung. Alles andere wäre unverantwortlich und kann Menschenleben kosten", fordert ADAC-Vizepräsident für Verkehr, Dr. Erhard Oehm.
Wie eine Untersuchung der TU Braunschweig ergeben hat, fährt ein Drittel aller Autofahrer viel zu schnell an Bahnübergänge heran. Deshalb werden im "Rottaler Modell" so genannte Geschwindigkeitstrichter eingesetzt, die das Tempo schrittweise von 70 über 50 auf 30 drosseln sollen. Das größte Problem sieht der ADAC in der mangelnde Konzentration am Steuer. 80 Prozent der Pkw-Lenker schauen am Bahngleis nicht ausreichend nach links und rechts.
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