EU will Autohandel liberalisieren
Keine Autos aus dem Supermarkt /
ADAC: Mehr Wettbewerb, aber nicht zu Lasten der Sicherheit
München (ots)
Wenn es nach EU-Wettbewerbskommisar Mario Monti geht, werden Autokäufer in Deutschland künftig von einem schärferen Wettbewerb profitieren. Die im Herbst auslaufende so genannte Gruppenfreistellungsverordnung (GVO) soll verbraucherfreundlich modifiziert werden. Der ADAC begrüßt diese Änderung, die allerdings frühestens zum 1. Oktober 2003 wirksam werden kann. Autos vom Supermarkt wird es aber voraussichtlich auch dann nicht geben.
Die GVO hat es der Automobilindustrie in der Vergangenheit ermöglicht, beispielsweise festzulegen, welcher Händler, in welchem Gebiet, welches Auto verkaufen darf. Künftig werden aller Voraussicht nach, die Vertragshändler eines Herstellers keinen Gebietsschutz mehr für ihre Hausmarke beanspruchen können. Jeder Händler, also beispielsweise auch ein Anbieter aus einem anderen EU-Land, darf dann verkaufen an wen und wo er will. Dies könnte nach Ansicht des ADAC zu einer Harmonisierung der derzeit sehr unterschiedlichen Verkaufspreise in Europa führen, wovon vor allem deutsche Kunden profitieren würden.
Die geplante Neuregelung sieht weiter vor, dass die Verbindung zwischen dem Verkauf und der anschließenden Wartung stärker als bisher getrennt wird. Neben den heutigen Vertragswerkstätten wird es autorisierte Werkstätten geben, die auch auf dem Reparatur- und Servicegebiet für mehr Wettbewerb sorgen werden. Der ADAC gibt allerdings zu bedenken, dass der Wettbewerb nicht zu Lasten der Servicequalität und damit auf Kosten der Sicherheit gehen darf. Die steigenden Anforderungen an die Sicherheitstechnik und an den Umweltschutz aber auch die wachsende Anzahl von Typen sowie die technische Komplexität der Systeme machen die Wartung der Fahrzeuge zu einer verantwortungsvollen Aufgabe.
Nach Ansicht des ADAC muss im Rahmen einer modifizierten GVO ebenfalls sichergestellt werden, dass auch weiterhin eine enge Zusammenarbeit und ein ständiger Informationsaustausch zwischen Hersteller, Vertrieb, Reparatur- und Servicebetrieben stattfindet. Nur so lassen sich Mängel schnell entdecken, Rückrufe durchführen und die Fahrzeuge weiterentwickeln.
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