Urteil
Kein neues Auto nach Reparatur
München (ots)
Ein Autofahrer, der mit seinem nagelneuen Fahrzeug in einen Unfall verwickelt wird, hat keinen Anspruch auf ein Neufahrzeug, wenn der Schaden vollständig repariert und der durch den Schaden entstandene Wertverlust ausgeglichen wird. So jedenfalls hat nach einer Meldung des ADAC das LG Bielefeld in einem Urteil vom 20. 1. 2000 (Az: 2 O 453/99, SP 2001,236, ADAJUR-Dok-Nr. 47890) entschieden.
Der Halter eines nur 911 Kilometer gelaufenen, seit 21 Tagen zugelassenen Audi A6 Avant rechnete nach einem Unfall mit der gegnerischen Versicherung auf der Grundlage eines vorgelegten Sachverständigengutachtens ab und erhielt 6913,60 Mark zuzüglich der Kosten für den Mietwagen erstattet. Seiner Auffassung nach hätte ihm jedoch ein Neuwagen unter Berücksichtigung der von ihm gefahrenen Kilometer zugestanden.
In der Urteilsbegründung sah das Gericht auf Grund des niedrigen Kilometerstandes und des geringen Fahrzeugalters zunächst auch ein Indiz für einen Anspruch auf einen Neuwagen gegeben. Im Ergebnis reiche dies jedoch nicht aus, da das Fahrzeug ordnungsgemäß repariert wurde und so der Nutzungswert dem eines Neufahrzeuges entspricht. Der Makel des Unfallwagens, der dem Fahrzeug trotz Reparatur nunmehr anhaftet, wurde durch die Zahlung von 1000 Mark für den entstandenen merkantilen Minderwert ausgeglichen.
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