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Gütesiegel für Reisebusse
Hersteller und Betreiber halten Zusagen nicht ein
ADAC-Präsident Meyer schreibt an Verkehrsminister Stolpe

München (ots)

Obwohl die Sicherheit von Busreisen vielfach zu
wünschen übrig lässt, haben Bushersteller und Betreiber
offensichtlich kein Interesse mehr an einem noch im Frühsommer
angekündigten Gütesiegel "Sicheres Omnibusreisen". Aufgrund dessen
hat sich der ADAC erneut in diese Debatte eingeschaltet: In einem
Brief an Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe regt
ADAC-Präsident Peter Meyer "mit Nachdruck" an, noch in diesem Jahr
den eigens eingerichteten Arbeitskreis "Bussicherheit" einzuberufen,
um das so wichtige Sicherheitsthema nicht auf die lange Bank zu
schieben.
Nach den tödlichen Busunglücken in Frankreich und Ungarn hatte das
Bundesverkehrsministerium im Mai eine Gesprächsrunde initiiert. 
Dabei erklärten die Busverbände RDA und bdo, bis spätestens 
Frühsommer 2004 ein bundesweit einheitliches Gütesiegel für 
Reisebusse einzuführen. Inzwischen sind sie offensichtlich von 
diesem Vorhaben wieder abgerückt: "Uns liegen eindeutige Aussagen 
und Informationen der Verbände vor", so Meyer, "aus denen 
hervorgeht, dass sie nicht mehr bereit sind, eine aktive Rolle bei 
der Einführung eines solchen bundesweiten Gütesiegels übernehmen zu 
wollen." Der ADAC-Präsident befürchtet, dass die bereits begonnene 
Diskussion für mehr Sicherheit auf Kosten der vielen Millionen 
Busreisenden hinausgezögert wird.
Erst Ende Oktober hatte der ADAC die Ergebnisse eines Tests von 
Ferienreisen und Ausflugsfahrten veröffentlicht. Dabei fielen acht 
Fahrten mit den Noten "mangelhaft" oder "sehr mangelhaft" durch. 17 
Touren erhielten ein "ausreichend", immerhin acht die 
Bewertung "gut". Lediglich zwei Angebote glänzten mit der 
Bestnote "sehr gut".
Für Rückfragen:
Peter Hemschik
ADAC-Pressestelle
Tel.: (089) 76 76-60 60
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