„Der Fall Lina E“: MDR-Reihe „exactly“ berichtet über Verfahren gegen Linksextreme
Leipzig (ots)
Nach mehr als anderthalb Jahren ist in Dresden der größte Prozess, den es seit langem gegen Linksextreme gab, zu Ende gegangen. Wegen Überfällen auf Rechtsextreme hat das Oberlandesgericht Dresden mehrjährige Haftstrafen gegen Lina E. und ihre drei Mitangeklagten ausgesprochen. Die neue Folge der MDR-Reportagereihe „exactly“ hat das Verfahren begleitet und Hintergründe recherchiert – zu sehen ab Dienstag, 6, Juni 8.00 Uhr in der ARD Mediathek sowie ab 17.00 Uhr auf dem YouTube-Kanal „MDR Investigativ“.
Der Prozess gegen die Leipziger Studentin ist auch Thema bei „Exakt – Die Story“ am Mittwoch, 14. Juni, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen.
MDR-Reporter Thomas Datt, der schon seit Jahren zum Thema politischer Extremismus recherchiert, hat das Verfahren gegen Lina E. für den MDR beobachtet. Insgesamt sechs Überfälle und die Vorbereitung eines weiteren wurden der Studentin zugeschrieben. Verübt zwischen Oktober 2018 und Juni 2020 in Sachsen und Thüringen. Dabei wurden 13 Menschen verletzt.
Die brutale Gewalt wird vom Bundesamt für Verfassungsschutz als neue Qualität linksextremer Straftaten gewertet. Dessen Präsident, Thomas Haldenwang, sagte gegenüber „exactly“: „Wir beobachten, wie sehr kleine, abgeschirmte Gruppen ausgefeilte Attacken gegen den politischen Gegner durchführen und damit mit äußerster Brutalität vorgehen.“
Die Verteidigung und Unterstützer der Angeklagten dagegen hatten den Prozess als „politisch motiviert“ kritisiert. Ulrich von Klinggräff, Verteidiger von Lina E., sprach „exactly“ gegenüber von öffentlicher Vorverurteilung und einem unfairen Verfahren.
Dazu fragt „exactly“: Sollte hier wirklich ein Exempel statuiert werden? Und was bedeutet der Prozess für die linke Szene? Denn im Verfahren hat erstmals ein sogenannter Kronzeuge ausgesagt. Johannes D., ein ehemaliges Mitglied der Szene, packte über die Vorbereitung von Überfällen auf Rechtsextreme aus.
Auch in der linken Szene wird über das Ausmaß der militanten Aktionen der Gruppe um Lina E. diskutiert. Gewalt als Rache für das Urteil wurde bereits angekündigt.
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