Einmalige Erfolgsgeschichte: Independent-Film „Einhundertvier“ gewinnt mit MDR-Unterstützung den Grimme-Preis 2025
Leipzig (ots)
Eine gute Idee, fokussierte Macher und eine prominente Platzierung in der ARD Mediathek verhelfen dem Dokumentarfilm „Einhundertvier“ zu großem Erfolg. Der Film von Jonathan Schörnig und Adrian Then zeigt in Echtzeit die dramatische Rettung von 104 Geflüchteten aus einem sinkenden Schlauchboot im Mittelmeer und sensibilisiert für die humanitären Herausforderungen auf dieser gefährlichen Fluchtroute. Dafür wird der Film am 4. April mit dem renommierten Grimme-Preis in der Kategorie „Information & Kultur“ ausgezeichnet.
Die Vorgeschichte:
Im Jahr 2019 strahlte das MDR-Magazin „Exakt“ den Beitrag „Eleonore“ aus, der auf demselben Filmmaterial basierte, das später die Grundlage für „Einhundertvier“ bildete. Jonathan Schörnig und Johannes Filous waren als Pressevertreter beim Einsatz des Seenotrettungsschiffes “Eleonore” auf dem Mittelmeer dabei. Vier Jahre später haben die beiden Leipziger Jonathan Schörnig und Adrian Then dieses Material zu dem Independent-Film „Einhundertvier“ weiterverarbeitet. 2023 wurde der Dokumentarfilm bei DOK Leipzig mit der Goldenen Taube im Deutschen Wettbewerb ausgezeichnet und erhielt in den darauffolgenden Jahren weitere Auszeichnungen.
Die beiden Produzenten Then und Schörnig hatten das Potenzial des Themas entdeckt und wollten mit dieser Idee unbedingt bei DOK Leipzig dabei sein. „Wer es nicht erlebt hat, kann sich nicht vorstellen, was auf dem Mittelmeer passiert. Ich war persönlich schockiert, als ich mehr von den Bildern gesehen habe und zugleich sehr dankbar, die gesamte Situation so greifbar zu erleben“, so Then. Und Schörnig ergänzt: „Deshalb haben wir das Material noch einmal neu und möglichst authentisch montiert – ohne die Metaebene zu erzählen. So geben wir den Zuschauerinnen und Zuschauern die Gelegenheit, die Situation selbst nachzuerleben und zu begreifen: Was passiert da eigentlich im Mittelmeer? Dass dieses Herzensprojekt den Grimme-Preis erhält, macht uns glücklich, denn das Thema ist nach wie vor brisant.“
Der MDR erkannte das Potenzial des Films, kaufte die Rechte für „Einhundertvier“ an und veröffentlichte den Film am 28. Oktober 2024 erstmals in der ARD Mediathek. Damit qualifizierte sich der Film für die Teilnahme am Grimme-Preis. Nun konnte „Einhundertvier“ auch die Jury des renommierten Preises mit seiner intensiven Darstellung der Ereignisse überzeugen.
„Wir sind sehr froh und danken dem MDR, dass unser Film ‚Einhundertvier‘ durch das DOK-Fenster in der ARD Mediathek einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wurde und damit überhaupt erst für die Grimme-Preis-Nominierung qualifiziert war“, freut sich Regisseur und Kameramann Jonathan Schörnig.
Für MDR-Programmdirektorin Jana Brandt zeugt der Gewinn des Grimme-Preises von einem gelungenen Zusammenspiel von regionalen Produzenten mit dem Sender: „Wir als MDR wollen bewusst die regionalen Produzentinnen und Produzenten stärken. ‚Einhundertvier‘ ist ein schönes Beispiel, wie das gelingen kann, indem wir das Potenzial von Ideen und Filmen erkennen, diese fördern und ihnen linear im TV wie digital in der ARD Mediathek zu mehr Sichtbarkeit verhelfen. Das ist uns hier wunderbar gelungen. Der Gewinn des Grimme-Preises zeigt, dass wir mit der vertrauensvollen und aufmerksamen Zusammenarbeit auf regionaler Ebene auf einem guten Weg sind.“
Der MDR freut sich mit Jonathan Schörnig und Adrian Then über die Auszeichnung von „Einhundertvier“ und sieht darin eine Bestätigung für die Bedeutung investigativer Berichterstattung sowie die enge Zusammenarbeit mit engagierten Talenten aus Mitteldeutschland.
Der Film leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung über die Situation von Geflüchteten im Mittelmeer und unterstreicht die Relevanz öffentlich-rechtlicher Medien bei der Thematisierung gesellschaftlich relevanter Fragen. Für mehr solcher Projekte haben die beiden Filmemacher das Directframe-Lab gegründet. „Einhundertvier“ ist ab sofort wieder in der ARD Mediathek abrufbar.
Die Verleihung des Grimme-Preises 2025 findet am 4. April im Theater Marl statt.
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