Dem Land NRW soll in Kunst und Kultur ein europäischer Spitzenplatz gesichert werden: die WDR-"Kulturszene" berichtet über den Abschlussbericht der Kommission "Kultur NRW in Europa"
Köln (ots)
Am Dienstag, 23. Februar 2000, wird die internationale Kommission "Kultur NRW in Europa" Ministerpräsident Wolfgang Clement ihren Abschlussbericht überreichen. Clement hatte Anfang 1999 diese Kommission berufen und das Gutachten in Auftrag gegeben.
Nach Informationen der WDR-"Kulturszene" (Sonntag, 20. Februar, 21.45 Uhr, WDR Fernsehen) hat die Kommission, der u.a. Professor Gert Kaiser (Rektor Universität Düsseldorf), der Filmemacher Edgar Reitz, Karsten Witt (Chief Executive South Bank Centre, London), Hans van Manen Choreograph (Amsterdam) angehören, weitgehende Vorschläge entwickelt, wie dem Land NRW in Kunst und Kultur ein europäischer Spitzenplatz gesichert werden kann.
"Unser Ziel ist es, die bestehenden Kultur-Glanzlichter im Land wie beispielsweise die Kölner Philharmonie oder das Tanztheater in Wuppertal zu stärken, aber es geht auch darum, neue Glanzlichter zu schaffen. Der Standort NRW soll massiv gestärkt und international sichtbarer gemacht werden", stellt Professor Kaiser im WDR-Magazin "Kulturszene" fest.
Die Kommission empfiehlt u.a. die Gründung einer landesweit tätigen, in sämtlichen Kunstbereichen engagierten Veranstaltungsorganisation unter dem Arbeitstitel "Kunst-Projekte NRW". Geplant ist dabei auch eine Akademie, die jungen Künstlern und Kulturmanagern durch die Beteiligung an den Projekten Berufserfahrung vermittelt.
Mindestens zwei anspruchsvolle internationale Filme sollten jährlich produziert werden, die in Städten und Landschaften des Ruhrgebiets spielen und Geschichten aus dem Leben der Menschen in NRW erzählen. Die Kommission schlägt dazu u.a. ein anspruchsvolles Filmfestival mit internationaler Pressebeteiligung vor.
"Kultur ist bisher in diesem Land eher eine kommunale Angelegenheit", stellt Gert Kaiser in der "Kulturszene" fest "und die Kommunen haben immer weniger Geld. Deshalb müssen wir neue innovative Möglichkeiten schaffen." Die Kommission empfiehlt auch die Errichtung eines weiteren Konzerthauses im Ruhrgebiet, das mindestens 1800 Besucher fassen kann.
"Die Nähe Nordrhein-Westfalens zu Holland, Belgien und Frankreich und die herausragenden Fähigkeiten von Theatermachern in allen vier Ländern legen das "Projekt eines Europäischen Theaters mit festem Sitz in einer nordrhein-westfälischen Theaterstadt nahe", heißt es u.a. in dem Gutachten. Es soll ein flexibles Ensemble sein, dem Intendanten werde ein internationales Beratergremium zur Seite gestellt.
Die Kommission hat zahlreiche konkrete Vorschläge auch in den Bereichen, Kunst, Musik, Tanz entwickelt. Dabei geht es auch um die Frage, wie mehr private Sponsoren als bisher für Kulturprojekte gewonnen werden können. Vorgelegt werden detaillierte Empfehlungen zu den bereits bestehenden Kultureinrichtungen des Landes.
"Ministerpräsident Clement hat mit der Einberufung dieser internationalen, auch ungewöhnlich besetzten Kommission Mut bewiesen", stellt Kaiser fest " und er weiß auch, dass unsere Vorschläge Geld kosten. Ich bin mir sicher, er wird einiges umsetzen."
Redaktion Johanna Holzhauer
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