WDR Programmhinweis Das Erste
Donnerstag, 9. März 2000, 21.45 Uhr
Tod im Tunnel
Köln (ots)
Am 24. März 1999 gerät in der Mitte des französisch-italienischen Mont-Blanc-Tunnels ein LKW in Brand. Der Fahrer kann vor dem sich rasant entwickelnden Feuer fliehen, doch in den auffahrenden LKW und PKW kommen 39 Menschen in den Flammen und giftigen Rauchgasen ums Leben. Es ist einer der folgenschwersten Verkehrsunfälle in der Geschichte überhaupt.
Die Wahrheit über den tragischen Tod so vieler Menschen kommt nur zögernd ans Tageslicht. Tunnelaufsicht und die Rettungsmannschaften können sich erst nach Tagen ein Bild über das wirkliche Ausmaß der Katastrophe machen. Vorher gelingt es Ihnen nicht, bis an den Brandherd vorzudringen. Giftige Rauchgase und Temperaturen bis tausend Grad schneiden den Weg zu den Opfern ab.
Wie konnte es zu diesem schrecklichen Unglück kommen? Warum gelang es den 39 Wageninsassen nicht, sich vor dem Feuer zu retten. Warum konnten die Rettungsdienste nicht bis zur Feuerstelle vordringen? Waren der Brandschutz und die Sicherheitsvorkehrungen im Tunnel unzureichend? Wenn ja, warum haben die Tunnelbetreiber nicht rechtzeitig reagiert? Diesen Fragen geht die Dokumentation nach.
Der Tunnel wurde vor 35 Jahren gebaut und entsprach nach Meinung von Verkehrsexperten längst nicht mehr den heute geltenden Sicherheitsanforderungen. In all den Jahren ist kaum in den Brandschutz investiert worden. Und dies, obwohl sich die Verkehrsdichte vervielfachte. Hinzu kommt, dass der Tunnel von zwei getrennten Gesellschaften betrieben und überwacht wurde, einer französischen und einer italienischen - und dass die Kooperation keineswegs reibungslos verlief.
WDR-Autor Michael Gramberg rekonstruiert die Chronologie des Grauens, fragt mit den Angehörigen der Opfer nach den Verantwortlichen für die Katastrophe und dokumentiert das schrecklich Ausmaß menschlichen Versagens.
Redaktion: Dr. Heribert Blondiau
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