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WDR Fernsehen, Sonntag, 18. Februar 2001, 16.30 Uhr - 17.00 Uhr
Fremde Heimat

Ehemalige Frankfurter Juden auf einer Reise in ihre Geburtsstadt
   Köln (ots)

von Dorothee Kaden

Geboren: 1925, Geburtsort: Frankfurt, Religion: jüdisch.
Heute lebt Ruth Ilan-Porath in einem kleinen Kibbuz in Israel.
Doch die Erinnerungen an die verlorene Heimat haben sie ihr Leben
lang begleitet. Erinnerungen an eine glückliche Kindheit, an
Ungerechtigkeiten, Verfolgung und Vertreibung, an die Ermordeten. Auf
Einladung der Stadt Frankfurt macht sich Ruth Ilan-Porath, gemeinsam
mit ihrer 45-jährigen Tochter Ayelett auf eine "Reise in die eigene
Vergangenheit". Immer wieder hat sie ihrer Tochter Geschichten aus
dieser Zeit erzählt. Und bei diesem Besuch beginnen sie auch für
Ayelett ein Stück weit Realität zu werden. Die ganz normale,
unbeschwerte Kindheit ihrer Mutter genauso wie das Leid und die Angst
während der Nazizeit. Immer wieder gibt es Momente, in denen die Zeit
sie einzuholen droht: Schmerz, Wut und Angst, auch vor den eigenen
Gefühlen. Nicht jeder konnte und wollte die Erinnerungen an das
Unmenschliche, an die Erniedrigung mit seinen Kindern teilen. Henry
Meyer hat noch nie mit seiner Tochter Michelle über seine Kindheit in
Frankfurt geredet. Schau nach vorn, nicht zurück - das war Henry
Meyers Weg, mit der Vergangenheit umzugehen. Aus Heini wurde Henry,
der nicht mehr deutsch sprach und über viele Jahre nicht einmal
deutsche Produkte kaufte. Seine Tochter war seit frühester Kindheit
mit seiner Abwehr konfrontiert. Nie wusste sie wirklich, was mit
ihrer Familie passiert ist. Ihre Spurensuche in Frankfurt ist
schmerzhaft wie heilsam zugleich. Die Gespräche zwischen Eltern und
Kindern vermitteln, was Vertreibung aus der Heimat und die Erinnerung
an den Holocaust noch heute für sie und ihr Leben bedeuten.
(Wiederholung: Donnerstag, 22. Februar 2001, 12.00 Uhr - 12.30
   Uhr)
Redaktion   Maria Dickmeis
Rückfragen
Barbara Brückner, 
WDR-Pressestelle
Tel. 0221 / 220 4607

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