Vier Grimme-Preise mit Gold für den WDR
Köln (ots)
Bei der 37. Verleihung der Adolf Grimme Preise 2001 am 23. März in Marl wird der WDR vier der begehrten Grimme-Preise mit Gold entgegen nehmen. Dies gab das Adolf-Grimme-Institut heute in Köln bekannt. Auszeichnungen mit Gold werden nur in Ausnahmefällen für besonders herausragende Produktionen oder Leistungen vergeben.
Im "Wettbewerb Fiktion & Unterhaltung" erhält "Die Polizistin" den Grimme Preis mit Gold. Der Film erzählt nach einem Buch von Laila Stieler die Geschichte der jungen Polizistin Anne (Gabriela Maria Schmiede), die nach Abschluss ihrer Ausbildung in ein trostloses Neubaugebiet in Rostock versetzt wird. "Die Polizistin", Regie Andreas Dresen, wurde im Auftrag des WDR von der Westdeutschen Universum Film produziert und bereits mit dem Fernsehspielpreis Baden-Baden ausgezeichnet.
(Redaktion Wolf-Dietrich Brücker)
Die internationale WDR-Koproduktion "Ein Spezialist" von Eyal Sivan und Rony Brauman über den Naziverbrecher Adolf Eichmann erhält den Grimme-Preis mit Gold im Wettbewerb Information & Kultur. 1961 wurde Eichmann in Jerusalem der Prozess gemacht, 350 Stunden Video-Aufzeichnung dokumentieren das Verfahren. Aus diesem Material realisierten die Autoren ihr zweistündiges Werk. "Ein Spezialist" porträtiert einen bedingungslos gehorchenden Bürokraten, der zwischen 1941 und 1945 verantwortlich war für die Deportation von Millionen von Juden in die Vernichtungslager. (Redaktion Werner Dütsch)
Aus der ARD-Reihe "Politische Morde" bekommt "Mord im Kolonialstil - Patrice Lumumba, eine afrikanische Tragödie" von Thomas Giefer den Grimme-Preis mit Gold im Wettbewerb Information & Kultur. Der Film enthüllt die Hintergründe des Mordes an Patrice Lumumba, dem ersten kongolesischen Ministerpräsidenten, der am 17. Januar 1961 auf Druck westlicher Geheimdienste getötet wurde. Thomas Giefer bringt Täter, Hintermänner und Handlanger zum Sprechen, die jahrzehntelang geschwiegen haben. Der Film läuft heute um 21.45 Uhr im ERSTEN.
(Redaktion Heribert Blondiau)
Grimme-Preis mit Gold im Wettbewerb Spezial an Hans W. Geißendörfer, den Erfinder und Produzenten der ARD-Serie "Lindenstraße". Geißendörfer hat mit seiner seit 1985 laufenden Serie über die kleinen und großen Dramen deutschen Alltags Fernsehgeschichte geschrieben. Im April läuft die 800. Folge der Serie, die in Köln-Bocklemünd produziert wird.
(Redaktion Barbara Buhl)
Die "Besondere Ehrung", vergeben vom Deutschen Volkshochschulverband, geht in diesem Jahr an Gunther Witte, den ehemaligen WDR-Fernsehspielchef, der über 30 Jahre das unverwechselbare Profil des Fernsehspiels geprägt hat. Gunther Witte ermöglichte die Entwicklung des Dokudramas bzw. Dokumentarspiels, das Heinrich Breloer perfektionierte. Witte erfand und koordinierte die seit nunmehr 30 Jahren erfolgreiche ARD-Krimi Reihe "Tatort" und unterstützte Hans Werner Geißendörfer bei der Realisierung der "Lindenstraße". Gunther Witte ist seit September 1998 im Ruhestand.
Christiane Hörbiger wird für ihre herausragenden Schauspielleistungen mit dem Grimme Preis im Wettbewerb Spezial ausgezeichnet, u.a. für ihre Rolle in der WDR-Produktion "Schimanski muss leiden". Hier spielt sie eine Zeugin, die Schimanski (Götz George) immer tiefer in einen verzwickten Fall hineinzieht, bei dem es um den Kampf zwischen türkischen und kurdischen Untergrundkämpfern geht.
(Redaktion Alexander Wesemann)
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