WDR Fernsehen, Samstag, 28. April 2001, 18.20 bis 18.50 Uhr /
(Wiederholung: Mittwoch, 2. Mai 2001, 13.30 bis 14.00 Uhr)
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Die WDR Reportage
Köln (ots)
Im Namen des Volkes... Eine Reportage von Dorothee Pitz
Besser als jeder Krimi sind Mordgeschichten, die das Leben schreibt. Jeden Montag strebt ein Damenkränzchen ins Dortmunder Landgericht, um aus erster Hand zu erfahren, was die oft so unscheinbar aussehenden Angeklagten veranlasst hat, Mord, Totschlag und andere Straftaten zu begehen. In Jahrzehnten der Prozessbeobachtung haben die Damen alle Abgründe kriminellen Verhaltens kennen gelernt und fällen in jedem Prozess ihr eigenes Urteil.
Sie sind aus der Dortmunder Gerichtsszene nicht mehr wegzu-denken genauso wenig wie Christina Füssmann, Gerichtsreporterin der Westfälischen Rundschau. An Gerechtigkeit mag sie nicht glauben, aber auf das deutsche Rechtssystem ist sie stolz. Jeden Tag hat sie eine Gerichtsstory im Blatt, niemand kennt so gut die Hintergründe der Prozesse wie sie.
Sie wird geschätzt und ein bisschen auch gefürchtet. Dass der ein oder andere Richter nachtragend ist und sie nicht mehr grüßt, gehört zu ihrem Job.
Der Schwurgerichtssaal ist das Herz des Dortmunder Landgerichts. Nach Ansicht des Ersten Justizhauptwachtmeisters Pachura der schönste Saal überhaupt. Hier sitzt er Stunde um Stunde, führt die Angeklagten vor und muss sich einfach alles anhören. Mitleid hat er oft mit den Opfern und ihren Angehörigen, aber es lässt ihn auch nicht kalt, wenn er über Wochen einen jungen Angeklagten bewachen muss, von dem er weiß, dass der einen großen Teil seines Lebens im Gefängnis verbringen wird.
Redaktion: Gerhard Skrobicki
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