Das Erste: Joachim Gauck, Mittwoch, 27. Juni 2001, 23.00 - 23.30 Uhr
Köln (ots)
Joachim Gauck Gast: Hilmar Kopper Zur Zukunft der Banken und der Frage nach der Macht des Geldes
Am Anfang überwog die Euphorie, aber nach und nach wurden die Stimmen der Skeptiker lauter. Ob der Zusammenschluss des größten deutschen Versicherungskonzerns Allianz mit der Dresdner Bank wirklich den gewünschten Erfolg bringt, wird von vielen Branchenkennern mittlerweile bezweifelt. So urteilte Hilmar Kopper unlängst in der Wochenzeitung "Die Zeit": "Es wird sich zeigen müssen, ob eine Bank auch Hausrat-, Auto- oder Krankenversicherungen verkaufen kann." Am 27. Juni ist der erfahrene Bankmanager Gast bei Joachim Gauck.
Hilmar Kopper, geboren am 13. März 1935, war bis 1997 Vorstandssprecher der Deutschen Bank. Noch heute zieht er in zwei der wichtigsten Kontrollgremien der Deutschen Wirtschaft die Fäden: Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank und von DaimlerChrysler. Zudem fungiert er als Bundesbeauftragter für Auslandsinvestitionen in Deutschland.
Für die nächsten Jahre erwartet Kopper in Europa weitere Fusionen zwischen Finanzkonzernen. Dass der Zusammenschluss der Deutschen mit der Dresdner Bank scheiterte, darüber ist Kopper allerdings nach eigenen Angaben "heilfroh". Wie sich die Deutsche Bank den Herausforderungen einer globalisierten Wirtschaft stellen soll, wird eines der Themen in der Gesprächssendung Joachim Gauck sein. Zudem geht es um die Frage nach der Macht in der nationalen und internationalen Wirtschaft. Teilnehmer des Evangelischen Kirchentages hatten erst kürzlich bei einer Protestaktion im Frankfurter Bankenviertel gegen die Macht der Banken und den Einfluss des Geldes protestiert. Wie groß ist der Einfluss der Banken schon heute? Und wie groß wird er nach den erwarteten Fusionen sein? Welche Bedeutung wird die Bildung großer Allfinanz-Konzerne für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft haben? Ein spannender Prozess, der augenblicklich im Banken- und Versicherungswesen stattfindet. Um eines geht es mit Sicherheit nicht: um "Peanuts".
Redaktion: Heribert Schwan
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