WDR Fernsehen: Menschen hautnah, Mittwoch, 19. September 2001, 22.15 - 23.00 Uhr
Köln (ots)
Achtung - Programmänderung!!!
Menschen hautnah: Zwischen Angst und Hoffnung Menschen in Deutschland eine Woche nach dem Anschlag Autoren: Bärbel Maiwurm, Gitti Müller, André Schäfer
Nichts ist mehr, wie es war. Die Welt ist nach diesem 11. September aus den Fugen geraten. Der Terroranschlag von Manhattan hat auch die Menschen in Deutschland tief verunsichert. Nicht nur die Kinder fragen: Wie können Menschen so böse sein und so viele Unschuldige töten? Sind wir noch sicher in unseren Hochhäusern und Flugzeugen? Kommt bald Krieg?
Die Bilder von Menschen, die vom brennenden Hochhaus in den sicheren Tod springen, werden uns lange verfolgen. Wir haben gesehen, dass 200 hilfswillige Feuerwehrmänner vom einstürzenden Hochhaus begraben wurden. Und sind selber zu hilflosen Beobachtern geworden.
Drei Reporter haben für "Menschen hautnah" eine Woche lang sehr unterschiedliche Menschen beobachtet, deren Leben durch den Anschlag erschüttert wurde:
- den Touristen, der aus New York zurückkehrt und das dort Erlebte nur schwer verarbeiten kann;
- den Banker, der im 46. Stock eines Frankfurter Finanz- Towers arbeitet und vielleicht in New York Kollegen verloren hat;
- Schüler, die nach einer Klassenfahrt zum ersten Mal mit den grausamen Bildern des Attentats konfrontiert sind, und die Schulpsychologin, der sie ihre Ängste anvertrauen;
- den ehemaligen Lufthansa-Piloten, der noch letzte Woche ein "deutsches" Krankenhaus in Afghanistan betreute und nun Angst hat um die afghanischen Ärzte, Schwestern und Patienten, sollte es zu einem amerikanischen Militärschlag kommen;
- das Mädchen islamischen Glaubens, das sich verdächtigt fühlt, das Attentat zu unterstützen, obwohl es mit den Opfern trauert;
- Eltern, die ihren Kleinkindern das Unfassbare zu erklären versuchen und ihnen dabei doch Zuversicht vermitteln.
Für alle ist ein Stück Sicherheit und Vertrauen in einen geborgenen Alltag verloren gegangen. Jeder kämpft auf seine Weise um Hoffnung und Zuversicht, damit die Angst vor Terror und Krieg künftig nicht sein Leben bestimmt.
Redaktion: Wilfried Prill / Ulrike Schweitzer
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