WDR Fernsehen, Sonntag, 21. Oktober 2001, 20.15 - 21.55 Uhr
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Köln (ots)
(K)eine Chance für die Wahrheit? - Der Krieg und die Bilder mit Bettina Böttinger
Im aktuellen Afghanistan-Konflikt müssen die Menschen auf der ganzen Welt wieder einmal zur Kenntnis nehmen, dass die Bilder vom Krieg mehr verdecken als sie zeigen, dass sie als Propagandawaffe eingesetzt werden und bestellte Wahrheiten transportieren. Jüngste Beispiele: seit drei Tagen dürfen die ausgesperrten ausländischen Journalisten wieder nach Afghanistan, um Bilder von den tatsächlichen und angeblichen Opfern der amerikanischen Bombenangriffe zu machen. In den USA üben die Medien seit acht Tagen eine Art Selbstzensur, um den islamischen Terroristen nicht ungewollt Einblick in die US-Abwehrstrategien zu geben. Kontrolle durch die Herstellung von Öffentlichkeit - im Krieg, vor allem im Geheimkrieg gegen einen unsichtbaren Feind, ist sie nahezu außer Kraft gesetzt.
Wie kommen die Menschen damit klar, die - als Reporter, Kameraleute und Fotografen - den Krieg abbilden und seinen verschiedenen Wahrheiten auf den Grund gehen wollen? Wie erlebt die Öffentlichkeit das mehrfach gefilterte Kriegsgeschehen, wie beeinflusst es ihre Wahrnehmung und Urteilskraft?
Anhand der französischen Fernsehdokumentation "Die den Krieg fotografieren" von Patrick Chauvel und Antoine Novat aus dem Jahr 2000 sowie mit aktuellen Filmzuspielungen vom jüngsten Konflikt und einer Live-Schaltung in die USA wird sich eine hochkarätige Studiorunde mit diesen Fragen beschäftigen:
Gerd Ruge, langjähriger ARD-Korrespondent an vielen Kriegsschauplätzen Hubert Seipel, soeben aus Afghanistan zurückgekehrter freier Korrespondent für ARD und ZDF Jockel Fink, AP-Fotojournalist, sowie (angefragt): Jamie Shea, NATO-Informationsdirektor Bernd Gäbler, Direktor Adolf-Grimme-Institut Cora Stephan, SPIEGEL-Autorin
Redaktion Matthias Kremin und Wolfgang Landgraeber
Der Spielfilm "Das Donkosakenlied" entfällt.
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