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WDR Fernsehen, Freitag, 30. November 2001 - 23.45 - 0.15 Uhr
Frei durch den Koran
Marokkos Frauen kämpfen für ein besseres Leben ein Film von Helga Anschütz und Paul Harb

Köln (ots)

Der Islam gilt in Europa vielfach als
rückwärtsgewandt, intolerant  und frauenfeindlich. Solche Urteile
haben jedoch oft wenig mit der Wirklichkeit zu tun. In Marokko gilt
zum Beispiel ein streng islamisches Recht, die Praxis ist aber
überraschend liberal. Es sind vor allem Frauen, engagierte
Professorinnen, Rechtsanwältinnen, Lehrerinnen, die gegen die
Unterdrückung der Frau opponieren.
Der Film von Helga Anschütz und Paul Harb schildert den
beschwerlichen Kampf für das Recht von Frauen, ohne Erlaubnis ihres
Mannes arbeiten und einen Pass beantragen zu dürfen. Die Autoren
beobachten die Auseinandersetzung um die Polygamie, die allerdings
auch auf dem flachen Lande immer mehr zurückgeht. Weiter zeigen sie,
welche Schwierigkeiten nach wie vor die Scheidung einer Ehe auslöst.
Die Frauen müssen innerhalb von drei Monaten die eheliche Wohnung
verlassen. Viele Männer weigern sich - trotz rechtlicher
Verpflichtung - für Frauen und Kinder aufzukommen. Im Jahr 1992 haben
immerhin eine Million Marokkanerinnen und Marokkaner für eine Reform
des Familienrechts mit ihrer Unterschrift demonstriert. Für
islamische Fundamentalisten war das ein herber Rückschlag. Inzwischen
dürfen Männer nicht mehr ohne weiteres eine zweite Frau heiraten,
sondern müssen vor Gericht beweisen, dass sie eine derart große
Familie auch ernähren können, andernfalls wird ihm die
Heiratserlaubnis verweigert.
Coproduktion SDR/WDR
   Redaktion: Maria Dickmeis, Gudrun Wolter
Rückfragen:
Barbara Brückner
WDR-Pressestelle
Tel.: 0221 / 220 4607

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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