WDR 2, Montag, 13. Mai 2002, 19.05 - 20.00 Uhr
Montalk
Gast:
Ludger Stratmann
Köln (ots)
"Wer 15 Jahre in Bottrop-Süd gearbeitet hat, der verfügt über Stoff für 15 Kabarettprogramme", sagt Kabarettist Ludger Stratmann. Gearbeitet hat der erfolgreiche Comedian dort als Arzt. Ein Job, der den 53 jährigen viel Kraft gekostet hat. "Ich habe malocht wie ein Bekloppter, wurde immer unzufriedener". Deshalb hat der promovierte Doktor den Beruf gewechselt und macht seit 1995 Kabarett. In Stratmanns Bühnenprogramm dreht sich natürlich alles um die Zipperlein der früheren Kundschaft, die den Ruhrpott- Doktor zu vielen seiner Sketche inspiriert haben. "Heute komm` ich mal mit mein Bein" hieß folgerichtig eines seiner Programme. Mit manchmal rabenschwarzem Humor bringt Stratmann seine stetig wachsende Fangemeinde zum Prusten. "Geschichten über Krankheiten kommen beim Publikum immer an."
Der Wechsel von der Praxis auf die Bühne war für den Kabarettisten aber auch ein Stück Selbstheilung: Der stressige 15-Stunden-Tag als Arzt hinterließ seine Spuren: "Ich bin ein bisschen depressiv geworden. Ich konnte diese Praxis nicht mehr sehen." Heute geht Doktor Stratmann entspannt zur Arbeit. Im Essener Europahaus hat er mit seinem Bruder ein eigenes Theater eröffnet, geht auf Tournee und tritt in Funk und Fernsehen auf. Immer nach der Devise, "Hauptsache ich werde geholfen". Ein Spruch, den der Doktor übrigens lange vor Verona Feldbuschs Kampf mit der deutschen Grammatik erfunden hat.
Das Gespräch führt Manfred Erdenberger Redaktion Ulrich Wollenweber
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