WDR: Libyen bittet die EU um 130 zum Teil bewaffnete Schiffe für die Küstenwache Achtung: Sperrfrist
Köln (ots)
Sperrfrist für Print, Online und elektronische Medien: Dienstag, 25. April 2017, 23.59 Uhr Für Nachrichtenagenturen frei mit Übernahme des Sperrfristvermerks Einen umfangreichen Wunschzettel haben die libyschen Behörden der EU zukommen lassen: Eine dem ARD/WDR-Europastudio Brüssel vorliegende Anforderungsliste der Nordafrikaner zählt von bis zu 100 Meter langen Patrouillenbooten bis hin zum Funkgerät all das auf, was sie sich an Ausrüstung von den Europäern erhoffen. Sogar Beispielfotos von jedem einzelnen Gegenstand enthält die Anforderungsliste. 20 Taucheranzüge, 200 schusssichere Westen oder auch Nachtsichtbrillen etwa wünscht sich die libysche Küstenwache. Ganz oben auf dem Bestellformular aber stehen Schiffe unterschiedlicher Größe: Fünf mit Radar und Maschinengewehren ausgestattete 'Offshore-Patrouillen-Boote', mehr als 1000 Tonnen schwer, werden angefordert. Wie aus dem kürzlich nach Brüssel gesandten Papier hervorgeht, benötigt die libysche Seite nach eigenem Ermessen insgesamt 130 Boote unterschiedlicher Größe und Motorstärke, viele davon bewaffnet. Aber auch 80 aufblasbare, unbewaffnete werden erbeten. Hinter einigen der Zahlen findet sich dahinter der Vermerk 'Dringend'. Die EU-Staaten, darunter auch Deutschland, hatten der libyschen Einheitsregierung zugesagt, bei "Training und Ausrüstung" der Küstenwache zu helfen. Doch gleichzeitig birgt die Bereitstellung von Material oder gar Waffen auch Risiken, weil diese in falsche Hände geraten könnten. Immer wieder gibt es Berichte, dass die libyschen Sicherheitskräfte von Schmugglerbanden unterwandert seien. Ob und wann die EU der mangelhaft ausgestatteten lybischen Küstenwache Material liefern wird, ist noch nicht klar. Mit der Ausbildung im Rahmen der EU-Marine-Mission 'Sophia' sollen die Libyer in die Lage versetzt werden, selbst gegen Flüchtlings-Schlepperbanden vorzugehen. Bei ihrem Treffen auf Malta befassen sich die EU-Verteidigungs-Minister am Mittwoch mit der Mittelmeermission. Sendetermine: 26. April, WDR 5 Morgenecho ab 6.00 Uhr sowie NDR Info ab 6.00 Uhr
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