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Sauerländer und Südwestfalen streiten häufiger mit ihren Nachbarn WDR-Umfrage zum Thema Nachbarschaft in NRW

Köln (ots)

Wo sind die Menschen am zufriedensten mit ihren Nachbarn? Wer hilft 
sich am meisten - wer streitet am heftigsten? Sind Landbewohner in 
der Nachbarschaft hilfsbereiter als Städter? Wo fühlen Menschen sich 
von ihren Nachbarn besonders beobachtet?

Um darauf Antworten zu finden, befragte die 
WDR-Wissenschaftsredaktion im Rahmen einer repräsentativen Umfrage 
1002 Menschen in NRW. Die Ergebnisse sind ab sofort online auf 
wdr.de/wissen abrufbar. Das WDR Fernsehen berichtet in der Sendung 
"Quarks" ("Böse Nachbarn, gute Nachbarn - Wie das Miteinander richtig
gelingt", Dienstag, 10. Oktober um 21 Uhr), und im Hörfunk 
beschäftigt sich "Leonardo" (WDR 5) in Schwerpunkten am 5./6./9./10. 
und 11.10. mit dem Thema Nachbarschaft.

Die gute Nachricht: Die Menschen in NRW sind in der überwältigenden 
Mehrheit insgesamt zufrieden mit ihren Nachbarn - Eigentümer (97 
Prozent) noch stärker als Mieter (86 Prozent). "Langfristige Nachbarn
arrangieren sich meist besser miteinander als wechselnde Mieter", 
erklärt Dr. Armin Kuphal, Soziologe von der Universität des 
Saarlandes, der die Ergebnisse für den WDR eingeschätzt hat. 

Nachbarn in NRW sind insgesamt sehr hilfsbereit. Zwei Drittel der 
Befragten geben an, im Urlaub bei den Nachbarn Blumen zu gießen oder 
nach der Wohnung zu schauen. Jeder Dritte hilft auch regelmäßig, etwa
beim Einkaufen, bei Arztbesuchen oder bei der Kinderbetreuung.

In der Umfrage zeigen sich auch interessante, regionale Unterschiede,
die sich meist durch die Art der Bebauung und die Größe der Orte 
erklären lassen.
Wo man enger wohnt, geht man sich schneller auf die Nerven. Menschen 
aus dem Gebiet Bergisches Städtedreieck/Düsseldorf/Niederrhein, wo 
viele Bewohner in großen Mietshäusern leben, gaben besonders häufig 
(14 Prozent) an, am liebsten gar keine Nachbarn haben zu wollen. In 
größeren Städten sind die nachbarschaftlichen Kontakte generell nicht
so eng. Eventuell ist dies der Grund dafür, dass im Ruhrgebiet 
besonders viele Menschen berichten, ihre Nachbarn nicht zu besuchen 
(45 Prozent; im NRW-Durchschnitt nur 34 Prozent).

Im Sauerland und Südwestfalen haben 41 Prozent das Gefühl, ihre 
Nachbarn interessieren sich zu sehr für ihr Privatleben. Das könnte 
daran liegen, dass es hier besonders viele kleine Orte gibt, wo man 
oft über den Nachbarn Bescheid weiß. Hier wird auch häufiger bei 
Konflikten gestritten (49 Prozent gegenüber 11 Prozent im 
NRW-Durchschnitt). Die Münsterländer, unter denen es besonders viele 
klagefreudige Wohneigentümer gibt, schalten besonders häufig einen 
Anwalt oder eine Schiedsperson ein (11 Prozent gegenüber 4 Prozent im
NRW-Durchschnitt).

Die Gründe für nachbarschaftliche Streitigkeiten sind zu 18 Prozent 
Lärm, 12 Prozent Ärger in Zusammenhang mit dem Auto (z.B. falsches 
Parken), 7 Prozent beschweren sich über die Nichteinhaltung von 
Pflichten, wie z.B. Treppenhausputzen und 6 Prozent über die 
Haustiere der Nachbarn.

Im Großen und Ganzen haben Hunde aber eher einen positiven Effekt auf
zwischenmenschliche Beziehungen in der Nachbarschaft. "Das hat mich 
schon überrascht", sagt der Soziologe Dr. Sebastian Kurtenbach von 
der Universität Bielefeld, der die Daten der 
WDR-Nachbarschaftsumfrage für weitere wissenschaftliche Arbeiten 
verwendet.

Redaktion: Mareike Potjans, Wobbeke Klare, Verena Kauzleben

Bildmaterial finden Sie unter ard-foto.de 

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Presse und Information
Telefon 221 220 7100
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