WDR "Sport inside": Rheinland-pfälzischer Innenminister spricht sich für Beteiligung der DFL an Polizeikosten aus
Köln (ots)
Als erstes Bundesland hat sich Rheinland-Pfalz offen hinter die Forderung von Bremen nach einer Beteiligung der Deutschen Fußball Liga (DFL) an den Polizeikosten bei Hochrisikospielen in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga gestellt. Bei dem Geld, das im Fußball unterwegs sei, müsse man auch die Akzeptanz der Bürgerinnen und Bürger im Blick behalten, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz dem WDR-Magazin "Sport inside". "Wenn Spieler im nationalen und internationalen Bereich für 40 Millionen, für 100 Millionen, für 222 Millionen Euro verkauft werden, dann sind die drei Millionen Euro, die Rheinland-Pfalz die Polizeieinsätze bei Fußballspielen kosten, eine Summe, die unterstützt werden sollte", so Lewentz weiter. Alle anderen Bundesländer mit Erst- und Zweitligisten haben sich auf Anfrage von "Sport inside" bedeckt gehalten und auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in letzter Instanz verwiesen. Das Thema DFL-Kostenbeteiligung für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen steht auf der Tagesordnung bei der nächsten Innenministerkonferenz Anfang Juni in Quedlinburg. Auch der Landesrechnungshof Baden-Württemberg, Kontrollinstanz für Einnahmen und Ausgaben, erneuerte gegenüber "Sport inside" seine grundsätzliche Position, dass sich die DFL an den Kosten beteiligen müsse. "Wir haben das grundsätzlich sehr intensiv analysiert zwischen Sportveranstaltungen im Allgemeinen, zwischen unterschiedlichen Arten von Sportveranstaltungen und auch von sonstigen kommerziellen Veranstaltungen. Und da haben wir eine Kernzahl gebildet: Kosten pro Zuschauer. Und die ist beim Fußball, bei den Profiligen, mit Abstand am höchsten. Und da ist es unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass dann für diese Belastung des Landeshaushalts auf der anderen Seite auch eine Einnahme gegenübersteht", sagte Ria Taxis, Vizepräsidentin des Landesrechnungshofs Baden-Württemberg. Hintergrund der Debatte ist ein Rechtsstreit der Hansestadt Bremen mit der DFL. Bremen hatte der DFL für den Einsatz der Polizei beim Nord-Derby Werder Bremen gegen Hamburger SV im April 2015 Gebühren in Höhe von 425 718 Euro in Rechnung gestellt. Das Oberverwaltungsgericht Bremen hat jetzt im Berufungsverfahren am 5. Februar die Klage der DFL gegen diesen Gebührenbescheid abgewiesen. Die DFL ist in Revision gegangen. Mit einer Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig wird nicht vor Frühjahr 2019 gerechnet. Einen Beitrag zum Thema sendet der WDR in der Sendung "Sport inside" am Mittwoch, 18.04.2018, ab 22.55 Uhr.
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