Pleitgen im WDR-Medienmagazin Töne-Texte-Bilder: Probleme kommerzieller Sender nicht durch öffentlich-rechtlichen Rundfunk verursacht
Köln (ots)
Der ARD-Vorsitzende Fritz Pleitgen hat im WDR-Hörfunk betont, dass Schwierigkeiten kommerzieller Sender nicht durch den öffentlich- rechtlichen Rundfunk verursacht worden sind. In einem Interview mit dem WDR 5-Medienmagazin Töne-Texte-Bilder reagierte Pleitgen damit auf einen offenen Brief von Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunikation, an die MInisterpräsidenten. Die Probleme der kommerziellen Sender und auch der Zeitungsverlage sind uns absolut nicht gleichgültig, so Pleitgen, aber dass uns ausgerechnet ein Vertreter des Kirch- Konzerns Mores lehren will, ist mehr als dreist. Denn der Kirch- Konzern hat mit seinem skandalösen Geldumgang in erster Linie die von Herrn Doetz beschworene Schieflage im dualen System hervorgerufen. Die Ministerpräsidenten bedürfen seiner Belehrungen nicht. Was Sat 1, der Sender von Herrn Doetz, an Steuern zahlt, dürfte sich in Grenzen halten. An die Gewinnpauschalierung von 16 %, die jetzt für die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gilt, reicht es gewiss nicht heran. Wenn also Herr Doetz mit Hilfe einer Strukturkommission eine Gleichbehandlung wollte, würde Sat 1 sicher stark draufzahlen. In punkto Werbebesteuerung zahlen die öffentlich- rechtlichen Rundfunkanstalten, was Rechtslage ist. In dieser Hinsicht wissen wir auch die KEF auf unserer Seite. Wir sind in der Auseinandersetzung mit den Finanzbehörden zu einem Kompromiss bereit, bei dem es um eine gewaltige Summe geht. Aber bei Steuern geht es nicht zuletzt um Vertrauensschutz. Darauf müssen wir Wert legen, vor allem im Interesse des Gebührenzahlers, um dessen Geld es geht. Sollten die Finanzbehörden noch mehr als unseren weitgehenden Kompromiss verlangen, kämen einige ARD-Sender in schwerste Nöte. Ihnen bliebe nichts als der Weg zum Gericht.
Das Interview mit Fritz Pleitgen wird am Sonntag, den 15.12.2002 im WDR 5-Medienmagazin Töne-Texte-Bilder (13.30 - 14.00 Uhr) ausgestrahlt.
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ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
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