Gabi Bauer: Angela Merkel - Die CDU, die Parteivorsitzende und der Krieg; Das Erste, Mittwoch, 26. März 2003, 23.00 Uhr 23.30 Uhr
Köln (ots)
Eine Vorabmeldung des Magazins Stern brachte am Wochenende keine guten Nachrichten für Angela Merkel: Erstmals seit November 2002 liegt sie in der Frage der Kanzlerpräferenz hinter Amtsinhaber Gerhard Schröder. Erhoben wurden die Daten am Tag des Kriegsbeginns vom Forsa-Institut. Die CDU-Vorsitzende hatte zuvor erklärt, dass der Bundeskanzler den Irak-Krieg mit seiner Politik wahrscheinlicher und nicht unwahrscheinlicher gemacht habe und dass die CDU an der Seite der USA stehe eine Haltung, die der saarländische Ministerpräsident Peter Müller (CDU) und der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler durchaus kritisch bewerten. Ich hätte mir gewünscht, dass in der Erklärung der Union der Hinweis enthalten ist, dass ein Krieg ohne UN-Mandat nicht zu billigen ist, sagte Müller der Tageszeitung Die Welt. Geißlers Vorwurf in Richtung der CDU-Parteivorsitzenden und Fraktionschefin lautet: Sie scheut sich zu sagen, ob der Krieg ethisch gerechtfertigt ist. Nahezu alle CDU-Mitglieder an der Basis, mit denen er in den letzten Wochen gesprochen habe, hielten den Krieg für nicht gerechtfertigt.
Die CDU und der Krieg bei Gabi Bauer bezieht Angela Merkel Stellung. Spricht sie tatsächlich für die Mehrheit der Christdemokraten, wenn sie das Vorgehen der Bush-Administration gutheißt? Wie verträgt sich das C im Parteinamen mit einer Haltung, die im klaren Widerspruch zur offiziellen Meinung der christlichen Kirchen steht? Hätte der Bundeskanzler tatsächlich einen Krieg unwahrscheinlicher machen können, der nach Meinung vieler Beobachter längst beschlossene Sache war? Gabi Bauer hakt nach auch bei den Themen, die sicher für neue Schlagzeilen sorgen werden: AWACS Aufklärungsflugzeuge, Fuchs-Spürpanzer oder Überflugrechte. Die Hoffnung auf ein schnelles Ende des Irak-Krieges scheint sich zerschlagen zu haben. Die Wut der Kriegsgegner wird größer werden, der Druck auf die Parteien wächst.
Redaktion Susanne Garsoffky
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