WDR Fernsehen, Donnerstag, 19. Juni 2003, 21.45 - 23.00 Uhr
Im Westen ging die Sonne auf
Kleine Geschichten von Kohle und Fußball
Köln (ots)
ein Film von Wolfgang Ettlich
Das Ruhrgebiet, "der Pott", war immer anders: schmutziger, rauher, kontroverser, aber rundherum vitaler als der Rest der Nachkriegs-Bundesrepublik. Bis in die 90er Jahre hinein prägten neben den Arbeitersiedlungen, den verräucherten Eckkneipen, den Kleingärtneranlagen und Taubenzüchtervereinen vor allem die riesigen Schlote der Fabrikanlagen und die Fördertürme der Zechen das Bild dieser Region.
Hier wurde zugepackt, hier wurde bis zur Erschöpfung malocht, lauthals protestiert, gestreikt, gefeiert und Fußball, Fußball und noch mal Fußball gespielt.
Für die Menschen im Pott war der Fußball der Lichtblick zwischen den rauchenden Schloten und symbolische Kraft für Leben und Freude.
Der Bergbau, der seit der Nachkriegszeit immer "Sponsor" und "Finanzier" für die Fußballvereine war, existiert heute nicht mehr in der Form. Viele der einst ruhmreichen Vereine, die den Fußball bis in die 70er Jahre mitbestimmt haben, rutschten ohne Geldgeber in die Bedeutungslosigkeit ab.
Die Dokumentation "Im Westen ging die Sonne auf" zeigt die Geschichte des Revierfußballs nach dem zweiten Weltkrieg bis zum Niedergang des Bergbaus und erinnert dabei an legendäre Spieler und vergessene Vereine. Der Film zeigt besonders, wie tief damals der Sport in der gesamten Lebenskultur des Ruhrpotts im Privaten ebenso wie in der Gesellschaft verankert war und wie der Strukturwandel auch im sportlichen Leben deutlich sichtbare Spuren bei den Vereinen Rot-Weiß-Essen, SF Katernberg, Spvvg Erkenschwick, SV Sodingen und Westfalia Herne hinterließ.
Mit am Ball: zahlreiche Fußballgrößen wie Willi "Ente" Lippens, Hans Tilkowski , Paul Nigelsky, Horst Szymaniak, Julius "Jule" Ludorf, Peter Wernick u.v.a.
Erstausstrahlung
Redaktion Wolfgang Landgraeber
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