ARD-Wirtschaftsmagazin "plusminus": Radarfallen - Bußgeldbescheide häufig mangelhaft ausgewertet
Köln (ots)
Köln, 26. Mai 2003 - Viele Bußgeldbescheide für zu schnelles Fahren sind mangelhaft. Zu diesem Ergebnis kommt Olaf Neidel von der saarländischen Gesellschaft für Unfall- und Schadenforschung in der morgigen Ausgabe des ARD-Wirtschaftsmagazins "plusminus" (Das Erste, 27.Mai, 21.55 Uhr).
Der Sachverständige hat über 1100 Bußgeldbescheide aus dem gesamten Bundesgebiet überprüft: "Zehn von Hundert Fällen sind korrekt, 10 von Hundert sind als nicht korrekt anzusehen, und in 80 von Hundert Fällen ist das Beweismaterial mangelhaft ausgewertet." Dieses Ergebnis - so Neidel - sei repräsentativ.
Für viele Autofahrer kann dies fatale Folgen haben. Denn schon geringfügige Fehlmessungen von wenigen Stundenkilometern entscheiden über Punkte in der Verkehrssünderdatei und Führerscheinentzug.
Die Mängel haben zwei Ursachen: Entweder werden die Anlagen nicht richtig bedient oder die Messungen werden falsch ausgewertet.
Bereits 2001 hat der ADAC in einem Radarmessgerätetest nachgewiesen, dass durch häufig auftretende Bedienungsfehler schnell falsche Werte ermittelt werden. "Die Geräte sind alle noch im Einsatz", sagt Petra Gorisch von der ADAC-Abteilung-Verbraucherschutz. Sie fordert deshalb mehr Toleranzabzug und darüber hinaus auch die behördliche genauere Überprüfung der Messresultate."
In deutschen Behörden, so Olaf Neidel, findet eine ausreichende Überprüfung der Messungen meist nicht statt. Der Experte fordert daher: "Es muss sorgfältiger gearbeitet werden."
Rückfragen: Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Tel. 0221/220-2770 Redaktion Plusminus, Klaus Schmidt, Tel. 0221/220-3905
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