Fernsehpreis des Hartmannbundes für die Dokumentation "Hiobsbotschaft"
Köln (ots)
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Die Dokumentation "Hiobsbotschaft - Wie Ärzte um die richtigen Worte ringen" wurde mit dem Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes ausgezeichnet. Filmautorin Ilka aus der Mark hat vor der Corona-Pandemie über ein Jahr im deutschen Gesundheitssystem recherchiert, um herauszufinden, was bei einer der wichtigsten Begegnungen zwischen Patient*innen und Ärzt*innen falsch läuft. Sie sprach mit betroffenen Patient*innen, Ärzt*innen, Medizinstudent*innen, Ethiker*innen und Seelsorger*innen. Das Ergebnis: Im eng getakteten Krankenhausbetrieb mit Visiten und Therapien bleibt zu wenig Raum für gute Arzt-Patienten-Gespräche.
Filmautorin Ilka aus der Mark erinnert sich an die größte Herausforderung bei der Produktion: "Das Schwierigste war, das Vertrauen der Protagonisten zu gewinnen. Vor allem einige Ärzt*innen befürchteten zunächst, dass der Film sie mit ihren Kommunikationsdefiziten einseitig an den Pranger stellen könnte. Denn den meisten Ärzt*innen ist ja durchaus klar, dass die Kommunikation im Klinikalltag häufig nicht gut läuft. Nach vielen Gesprächen haben die betreffenden Ärzt*innen aber eingesehen, dass ein guter und differenzierter Film zu diesem Thema die Situation nur verbessern kann. Dass der Preis ausgerechnet von einem Berufsverband der Ärzt*innen kommt, freut mich sehr. Es zeigt, dass die Ärzteschaft unsere Botschaft richtig aufgenommen hat - als konstruktive Kritik."
Die Jury begründet die Auszeichnung wie folgt: "Ilka aus der Mark hat aus dem wichtigen medizinischen Dauerthema, dem Stellenwert der "sprechenden Medizin", einen Film gemacht, der sich vor allem durch ein erstaunliches Fingerspitzengefühl für die Protagonist*innen hervorhebt. Sie sind nicht nur Stichwortgeber bzw. Beispiele, um Statistiken zu belegen, sie erhalten Raum und Platz für ihre Anliegen. Sie stellt zudem eine außergewöhnliche Nähe zu den Ärztinnen und Ärzten her, die ihr am Ende selbstkritische und sehr persönliche Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt gewähren. Darüber hinaus klagt der Film zu keinem Zeitpunkt an - im Gegenteil: Er greift die Probleme stets unvoreingenommen auf, gibt Einblick in das ökonomische Spannungsfeld."
Der Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes wurde 1966 als ideeller Preis gestiftet und wird 2020 zum 48. Mal verliehen. In den vergangenen Jahren haben bereits weitere WDR-Produktionen den Film- und Fernsehpreis des Hartmannbundes gewonnen.
Die Dokumentation "Hiobsbotschaft - Wie Ärzte um die richtigen Worte ringen" (Produktion: Renate Werner, Redaktion: Christiane Mausbach) ist unter folgendem Link in der WDR Mediathek abrufbar:
http://www.wdr.de/k/Doku-Hiobsbotschaft
Fotos unter ARD-Foto.de
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