WDR Fernsehen, Donnerstag, 15. April 2004, 23.00 bis 0.00 Uhr
"Zukunft NRW - Die Ruhrstadt - mehr als eine Utopie?"
Köln (ots)
Sie wäre die größte Stadt Deutschlands und würde europaweit auf einer Stufe stehen mit Paris, Moskau oder London. In der Ruhrstadt - dem gesamten Ballungsraum Ruhrgebiet - leben auf viereinhalbtausend Quadratkilometern rund 5,4 Millionen Menschen. 116 Kilometer von West nach Ost und 67 Kilometer von Nord nach Süd, das sind die Dimensionen der Riesenmetropole.
Aber das Ruhrgebiet leistet sich im Moment noch 53 Rathäuser mit rund 150 Bürgermeistern. 24 Verkehrsbetriebe kümmern sich um den öffentlichen Personennahverkehr, sechs Industrie- und Handelskammern um die Wirtschaft. Drei Bezirksregierungen sind für die Bewohner zuständig. Das macht das Zusammenwachsen nicht gerade einfach.
Unterschiedliche Schienenbreiten bei der Straßenbahn verhindern zum Beispiel die Verbindung zwischen Dortmund-Dorstfeld und Bochum-Langendreer. Dafür gönnen sich gleich mehrere Ruhrgebietsstädte eigene Konzerthäuser, die nicht immer ausgebucht sind. Auch die Ansiedlung von neuen Unternehmen ist nicht leicht, immer noch beeinflusst das Kirchturmdenken die Entscheidungen vieler Lokalpolitiker.
Gestritten wird auch darüber, ob die Ruhrstadt überhaupt sinnvoll ist. Für die Einen ist es die einzige Überlebens-Chance für das Ruhrgebiet. Die Anderen fürchten entweder zum "Slum des Ruhrgebiets" zu werden oder für die schwächeren Kommunen mitzubezahlen.
Die Ruhrstadt - mehr als eine Utopie? Darüber diskutieren Sabine Scholt und Martin von Mauschwitz in der Bochumer Jahrhunderthalle mit Oliver Wittke, Oberbürgermeister von Gelsenkirchen, Michael Vesper, Minister für Städtebau des Landes NRW, Michael Groschek, Generalsekretär der NRW-SPD, Georg W. Költzsch, Leiter des Bewerbungsbüros Kulturhauptstadt 2010 und ehemaliger Direktor des Essener Folkwang-Museums und Norbert Lammert, Vorsitzender der Ruhrgebiets-CDU.
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