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Drei Auszeichnungen für WDR beim Grimme-Preis 2025

Drei Auszeichnungen für WDR beim Grimme-Preis 2025
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Köln (ots)

Die WDR-Produktionen „Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl“, „Kroymann – Ist die noch gut?“ und „Sieben Winter in Teheran" werden beim diesjährigen Grimme-Preis prämiert.

WDR-Intendantin Dr. Katrin Vernau: „Der Grimme-Preis zeichnet Programm aus, das gesellschaftlich relevant ist und neue Maßstäbe setzt – genau das, was wir im WDR mit Leidenschaft und Verantwortung jeden Tag aufs Neue für unser Publikum möglich machen wollen. Die Auszeichnungen ehren die herausragende Arbeit der Teams, die diese Programminhalte mit Überzeugung und viel Herzblut entwickelt und umgesetzt haben. Dafür meinen herzlichen Glückwunsch!"

„So geht vorbildliches Fernsehen“

In der Kategorie Information & Kultur geht ein Grimme-Preis an die vom WDR produzierte Doku „Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl" (Buch und Regie: Isabel Schayani, Mareike Wilms). Die ARD Story fragt, was bringen die gängigen politischen Versprechen zum Thema Migration? Dafür gehen die Autorinnen auf Spurensuche bei Flüchtlingen und Schleppern, bei Polizei, Behörden und Experten. (Redaktion: Nicole Ripperda, Beate Schlanstein, Martin Suckow; Assistenz: Kerstin Möller. Produktion: Jens Stakemeier und Jennifer Schettler.)

„Die Jury lobt die sehr gut dargelegten Gegennarrative zu den täglichen Medienberichten“, heißt es in der Begründung. Der Beitrag von Isabel Schayani und Maraike Wilms sei „engagiert nüchtern, ohne aktivistische Erregung, empathisch, ohne sich anzubiedern, und deshalb auch so besonders: ein starkes Stück aktueller Reportage.“ Zudem lobte die Jury die klare Führung der Interviews, ihren Informationsgehalt und die kompetente Auswahl der Gesprächspartner: „Das ist Aufklärung und Bildung im besten Sinne“, so das Urteil der Jury.

„Humor und Schlagfertigkeit sind keine Frage des Alters.“

In der Kategorie Unterhaltung bekommt die Folge „Kroymann - Ist die noch gut?“ einen Grimme-Preis. Der 30-minütige Film aus der preisgekrönten Sketchcomedy-Reihe "Kroymann" von und mit Maren Kroymann widmet sich in einer erstmalig durchgehenden Erzählung und mit einem ausschließlich weiblichen Cast dem Thema Altersdiskriminierung vor der Kamera. Der Film ist eine Produktion der bildundtonfabrik im Auftrag von Radio Bremen (Annette Strelow, Henning van Lil), dem SWR (Andreas Freitag) dem NDR (Thorsten Pilz) und des WDR (Leona Frommelt). Die Produktion betreute Ingmar Evers seitens des WDR. Das Buch stammt von Sebastian Colley, Regie führte Sophie Averkamp.

Die Jury lobte diesen „großartigen und preiswürdigen Beitrag“ in ihrer Begründung: „So (aber-)witzig wie treffend ist die absurde Realität der deutschen Fernsehbranche aber selten zuvor beschrieben worden.“ Maren Kroymans und das Team würden der Fernsehbranche und damit der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Der ausschließlich weiblich besetzte Cast beweise Timing und überzeuge genauso wie die geschliffenen Dialoge. „Und auch die Eigenheiten der Branche werden so treffend beschrieben, dass einem das Lachen im Hals stecken bleibt“, so die Jury.

„Eine erschütternde Auseinandersetzung mit der systematischen Unterdrückung von Frauen“

Den Preis der Studierendenjury erhielt der Dokumentarfilm „Sieben Winter in Teheran" von MADE IN GERMANY, Gloria Films Production, TS Productions und dem WDR (Redaktion: Jutta Krug). Der Film zeigt den Fall der 19-jährigen Iranerin Reyhaneh Jabbari, die 2007 in Teheran wegen Mordes an ihrem Vergewaltiger verhaftet und hingerichtet wurde. Dank heimlich aufgenommener Videos, die von Reyhanehs Familie zur Verfügung gestellt wurden, ihrer Zeugenaussagen und der Briefe, die Reyhaneh aus dem Gefängnis geschrieben hat, zeichnet der Film (Buch & Regie: Steffi Niederzoll) das Schicksal einer Frau nach, die international zu einem Symbol für Widerstand und den Kampf für die Rechte der Frauen geworden ist.

Die Jury lobte „Sieben Winter in Teheran“ nicht nur aufgrund „seiner vielschichtigen Narration und beeindruckenden Visualität“. Die Aktualität des Films sei zeitlos und überschreite Ländergrenzen, Gewalt an Frauen existiere nicht nur im Iran, sondern weltweit – auch in Deutschland steigen die Zahlen an geschlechterbezogener Gewalt jährlich. „Niederzolls Werk ist ein lauter Appell für die intersektionale Revolution weltweit“, so die Jury.

"Sieben Winter in Teheran" wurde unter anderem bereits mit dem Friedensfilmpreis der 73. Berlinale, dem Deutschen Filmpreis in der Sektion "Bester Dokumentarfilm" und "Bester Schnitt" sowie dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet.

Die Auszeichnungen des 61. Grimme-Preises werden am 4. April 2025 in Marl verliehen.

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