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WDR-Pressemitteilung
„Ein Stück europäische Mediengeschichte mitgeschrieben und gestaltet“ – Pleitgen mit Médaille Charlemagne 2005 ausgezeichnet

Köln/Aachen, 10.5.2005. WDR-Intendant Fritz Pleitgen
ist heute in Aachen mit der „Médaille Charlemagne 2005 pour des
Médias Européens“ ausgezeichnet worden. Damit werde ein
„herausragender Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks“
geehrt, der sich in besonderer Weise um die Idee der europäischen
Integration verdient gemacht, so der nordrhein-westfälische
Ministerpräsident Peer Steinbrück bei der Übergabe der Auszeichnung
im Krönungssaal des Rathauses. Gestiftet wird der Preis von der
Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), dem Europäischen
Medieninstitut (EIM) und der Stadt Aachen. Er wird im Umfeld des
Karlspreises alljährlich an eine europäische Medienpersönlichkeit
verliehen. Dr. Werner Müller, RAG-Vorstandsvorsitzender und früherer
Bundeswirtschaftsminister, nannte Pleitgen in seiner Laudatio einen
„Mann der Medien“, der sich in den zurückliegenden Jahrzehnten seines
Wirkens in vielfältiger Weise um Europa verdient gemacht habe. Mit
seinem Namen seien hohe Kompetenz, klare journalistische Standpunkte
und eine schnörkellose Berichterstattung verbunden. „Ich übertreibe
sicher nicht, wenn ich feststelle, dass Fritz Pleitgen mit seinem
journalistischen Wirken ein Stück Mediengeschichte mitgeschrieben und
mitgestaltet hat“, sagte Müller. In verschiedenen Funktionen habe
sich der Journalist und „überzeugte Europäer“ immer wieder für ein
wachsendes Europa engagiert und an die Medien appelliert, durch ihre
Berichter- stattung zur Ausprägung einer gemeinsamen europäischen
Identität beizutragen.
Die internationale Jury unter Vorsitz von Prof. Dr. Jo Groebel
(EIM) begründete die Auszeichnung u.a. damit, dass Pleitgen sich bei
den von ihm verantworteten Fernseh- und Hörfunkprogrammen für
vielfältige europäische Formate einsetze. Als Beispiel nannte die
Jury „Funkhaus Europa“, das zum gegenseitigen Verstehen von Deutschen
und hier lebenden Menschen mit ausländischem Hintergrund beitrage,
sowie das „WDR europa-forum“, als dessen Initiator Pleitgen eine
Plattform für die Diskussion hochrangiger deutscher und europäischer
Politiker geschaffen habe. Als Vizepräsident der Europäischen
Rundfunkunion (EBU) setze sich der Intendant darüber hinaus auf
europäischer Ebene für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ein.
In seiner Dankesrede wies Pleitgen darauf hin, dass die
Europäische Union, ob von den Bürgerinnen und Bürgern beachtet oder
nicht, elementar unser Leben bestimme: „Deshalb müssen wir unsere
Bevölkerung darüber unterrichten, auf dass sie souverän zu ihrem
eigenen politischen Urteil kommt.“ Es erfordere viel journa-
listische Kunst, den europäischen Verfassungsvertrag oder Quo-
tenregelungen zu erklären. ARD und ZDF berichteten täglich in Hörfunk
und Fernsehen über das europäische Geschehen. Sie setzten dafür ein
gutes Dutzend Korrespondenten ein.
Mit Blick auf aktuelle beihilferechtliche Beschwerden des
kommerziellen Rundfunks in Brüssel wandte sich Pleitgen gegen die
Neigung der Europäischen Kommission, den öffentlich-rechtlichen
Rundfunk vorrangig nach den Prinzipien des Europäischen Wettbewerbs-
und Beihilferechts zu beurteilen. Dies sei eindeutig zu klären. Mit
der Antwort des Bundes und der Länder sei dies überzeugend gelungen.
„Dabei haben wir von unseren Vorstellungen einige Abstriche machen
müssen. Die Gesamtantwort betrachten wir aber als akzeptabel für die
Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks,“ so Pleitgen.
Zur Médaille Charlemagne sagte der Intendant, er nehme diese
Auszeichnung für den Westdeutschen Rundfunk entgegen. Der Sender
dürfe sich mit Fug und Recht von Beginn seiner Existenz an als
Europasender betrachten und werde auf diesem Kurs bleiben.
Frühere Preisträger der im Jahre 2000 gestifteten Karlsmedaille
waren der britische Verleger Lord George Weidenfeld, der nieder-
ländische Autor Cees Nooteboom, der Filmproduzent Jan Mojto sowie der
französische Regisseur und Oscar-Preisträger Jan-Jacques Annaud.
Rückfragen:	Rüdiger Oppers, WDR-Unternehmenssprecher
		Tel. 0221-220-2405

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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