Ein Lernangebot für Lehrerinnen und Lehrer: Streß als Auslöser für neues Handeln
Stuttgart (ots)
Schule heute ist Streß pur: Der Druck ist immens, die Erwartungen von Eltern, Schülern, Ministerien, der Öffentlichkeit und neuerdings der Wirtschaft sind höchst unterschiedlich und trotzdem sollen alle erfüllt werden. Doch der eigentliche Auslöser von Streß ist viel banaler; es ist fast immer das auffällige Verhalten bestimmter Schülerinnen und Schüler und die Unfähigkeit der Lehrerin oder des Lehrers, sich den Kolleginnen und Kollegen zu öffnen und die Arbeit gemeinsam zu reflektieren.
Lehrer/innen interagieren ganz besonders stark in einem emotionalen Beziehungsgeflecht. Kommt es zu Reibungen und Konflikten, genügt es nicht, die Kommunikationsfähigkeit oberflächlich wieder herzustellen. Die Probleme müssen dort behandelt werden, wo sie entstehen: auf der emotionalen Ebene. Um Streßsituationen erfolgreich begegnen zu können, müssen Beziehungsstörungen und emotionale Grundstimmungen überhaupt erst einmal wahrgenommen werden. Wer sich konstruktiv mit seinen inneren Belastungen auseinandersetzen und eine Distanz zu seiner alltäglichen Beziehungsdynamik herstellen kann, kann auch neue Energie für seine Arbeit gewinnen.
Viele Lehrer/innen haben große Probleme damit, in einer solchen Streßsituation, in der sie Unsicherheit, Hilflosigkeit, Wut, Ärger, Enttäuschung, Angst und Scham empfinden, mit den Kollegen darüber zu reden. Grund dafür ist die Erfahrung, daß auf eine emotionale Öffnung oft eine Enttäuschung folgt, womit die Lehrerin/ der Lehrer wieder auf sich selbst gestellt ist. Dabei ist ein Grundmerkmal der Professionalität im Lehrerberuf die Teamfähigkeit. Gegenseitige Hospitation, Intervision und Supervision sind dafür geeignete Instrumente. Ein gut eingespieltes Lehrerteam kann soziale, persönliche und sachliche Probleme hervorragend erkennen und interpretieren. Ein solches Team, das auch kleinste Fortschritte zu würdigen weiß, zeichnet sich durch Zufriedenheit aus. Wenn es - gemeinsam - gelingt, die hinter einer Aktion liegende Bedeutsamkeit zu erkennen, fällt es leichter, eine Situation zu klären. Das schließt auch das emotionale Aushalten einer Situation mit ein. Je besser man die Motivation für sein Handeln kennt, desto eher ist man in der Lage, in der gleichen Situation das nächste Mal anders zu handeln. Daraus entwickeln sich Gelassenheit, Sicherheit und letztlich neue Energie und Freude am Lehrerberuf.
Karl Gebauer: Streß bei Lehrern. 253 Seiten, 12 Seiten Farbteil, gebunden mit Schutzumschlag DM 38,-/ öS 277,-/ sFr 36,60
Der Autor ist Rektor einer Grundschule in Göttingen. Er arbeitet nach den Prinzipien der systemischen Therapie, womit er u.a. auch Gewaltsituationen an seiner Schule behandelt.
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