Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege
Pflegeheime in der Corona-Pandemie: Infektionsschutz und Lebensqualität vereinbaren
Berlin (ots)
Ein neuer ZQP-Kurzratgeber fasst zusammen, was pflegebedürftige Menschen sowie ihre Angehörigen über Infektionsschutz und Lebensqualität in Pflegeheimen wissen sollten und erwarten können.
Der Infektionsschutz ist in Pflegeheimen angesichts der Gefahren durch das Virus SARS-CoV-2 für Bewohnerinnen und Bewohner ganz besonders wichtig. Gleichzeitig beeinträchtigen die Schutzmaßnahmen die Lebensqualität der pflegebedürftigen Menschen - und bergen gesundheitliche Risiken. Der neue EINBLICK Infektionsschutz und Lebensqualität im Pflegeheim in der Corona-Pandemie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) fasst zusammen, was Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeheimen und ihre Angehörigen in der aktuellen Situation wissen sollten und erwarten können.
Ältere pflegebedürftige Menschen haben ein besonders hohes Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken und zu sterben. In stationären Pflegeeinrichtungen kann zudem der enge Kontakt von Bewohnerinnen, Bewohnern und Pflegenden vielfache Ansteckungen begünstigen. Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 kommen in Pflegeheimen daher eine besonders hohe Bedeutung zu. "Wir schauen alle mit großer Besorgnis auf die aktuell steigenden Infektions- und Sterbezahlen - gerade mit Blick auf die stationären Pflegeeinrichtungen. Die konsequente Einhaltung der Hygieneregeln ist daher das Gebot der Stunde. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, dass die Schutzmaßnahmen das Leben in der Einrichtung erheblich beeinflussen. Und das birgt auch Risiken", sagt Daniela Sulmann, Pflegeexpertin und Bereichsleiterin im Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).
So können Schutzmaßnahmen wie Abstandsgebot, Kontaktbeschränkungen oder Quarantäne zu einem Mangel an Zuwendung, Bewegung oder Beschäftigung führen - mit negativen psychischen und physischen Konsequenzen für die Bewohnerinnen und Bewohner und die Lebensqualität in der Einrichtung. Aber auch für viele Angehörige und Pflegende ist diese Situation sehr belastend. Daher müssen die problematischen Folgen der Schutzmaßnahmen minimiert und die Lebensqualität bestmöglich aufrechterhalten werden. Zentrale Gradmesser sind dabei stets die Wünsche und Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner. "Pflegebedürftige Menschen dürfen nicht pauschal von Aktivitäten oder Kontakten ausgeschlossen werden. Es gilt stets, alle Risiken für den Einzelnen und die Gemeinschaft abzuwägen und individuelle Lösungen zu erarbeiten, die Infektionsschutz und Lebensqualität bestmöglich vereinbaren. Viele Mitarbeiter in den rund 15.400 Einrichtungen in Deutschland erbringen angesichts der aktuell nochmals erhöhten Arbeitsbelastung derzeit absolute Höchstleitung", betont Sulmann.
Für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ist das jedoch teilweise nur schwer einzuschätzen. Zur Orientierung hält der neue ZQP-Kurzratgeber daher leicht verständliche Informationen bereit. Die vierseitige übersichtlich gestaltete Broschüre zeigt unter anderem 10 zentrale Maßnahmen auf, mit denen Pflegeheime zur Förderung von Infektionsschutz und Lebensqualität beitragen. Dazu gehören in erster Linie die sorgfältige Planung und Umsetzung der Infektionsschutzmaßnahmen - abgestimmt auf die jeweiligen Gegebenheiten in der Einrichtung. Wichtig ist aber auch, den Kontakt zu anderen Menschen zu fördern und Besuche zu ermöglichen. Zudem sollten verstärkt individuelle Angebote zur Einzelbeschäftigung gemacht und zur Bewegung angeregt werden.
Darüber hinaus informiert der ZQP-EINBLICK über speziell für die Corona-Pandemie entwickelte Empfehlungen und Leitlinien, die Pflegeheime fachlich und ethisch begründete Handlungsorientierung geben sollen.
Der ZQP-EINBLICK ist werbefrei. Kommerzielle Interessen werden damit nicht verfolgt. Er kann kostenlos über die Webseite des ZQP als PDF-Datei heruntergeladen werden: www.zqp.de/bestellen. Weitere Informationen und Tipps für pflegende Angehörige zum Schutz vor dem Coronavirus bietet das ZQP-Onlineportal www.pflege-praevention.de.
Pressekontakt:
Torben Lenz
Tel.: 030 275 93 95 - 15
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