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Stiftung Warentest

E-Commerce-Tagung
Mangelndes Vertrauen behindert Internethandel
Tagung der Stiftung Warentest zur Qualitätskennzeichnung beim E-Commerce

Berlin (ots)

Im Internethandel fehlt ein allgemein anerkanntes
Gütesiegel, das dem Kunden die Gewissheit gibt, dass er es mit einem
zuverlässigen und auf Datensicherheit bedachten Geschäftspartner zu
tun hat. Nach Angaben von Eurocard sind fast 10 Prozent aller
Internet-Transaktionen fragwürdig bis betrügerisch. Deshalb ist die
glaubwürdige Kennzeichnung seriöser Angebote dringend erforderlich.
Das ist das Fazit einer Tagung der Stiftung Warentest, auf der
Verteter von Zertifizierungsanbietern, Fachleute von unabhängigen
Instituten und Behörden sowie Verbraucherverteter über mögliche
Verbesserungen der Einkaufsbedingungen im Internet diskutierten.
Für den Verbraucher ist der Kauf im Internet mit hohen Risiken
verbunden, wie Alfred Töpper von der Stiftung Warentest aufgrund
entsprechender Untersuchungen ausführte. Oft weiß der Kunde nicht mit
wem er es zu tun hat, weil die Angaben über die Firma, ihren Sitz und
ihre Rechtsform gar nicht oder nur an versteckter Stelle zu finden
sind. Auch sensible Kundendaten werden häufig sorglos behandelt und
letztlich ist nicht sicher, ob der Kunde das gekaufte und bezahlte
Produkt tatsächlich erhält.
Die Instrumente für einen vertrauensvollen und sicheren
Internethandel sind weitgehend entwickelt, werden aber noch zu selten
eingesetzt. Für den sicheren Datenverkehr gibt es, wie Dr. Hartmut
Isselhorst vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
ausführte, bereits einen ausgearbeiteten Standard, den sogenannten
IT-Grundschutz, der die Basis für eine entsprechenden Zertifizierung
bilden kann. Doch Datensicherheit ist nur ein Aspekt. Für ein
Internetshop-Gütesiegel sind weitere Kriterien wie Gewährleistung der
Verbraucherrechte und sichere Zahlungswege zu berücksichtigen. Um die
Entwicklung solcher Kriterien bemühen sich mehrere nationale und
internationale Initiativen. Uwe Lewandrowski vom Fraunhoferinstitut
konnte in seinem Situationsbericht vier Initiativen vorstellen, die
sich um Qualitätsstandards bemühen, darunter auch eine der
Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV). Noch zahlreicher
sind die Gütesiegelanbieter. Lewandrowski zählte 10 Gütesiegel auf,
die zum Preis von 500 bis 200.000 Mark verliehen werden und die
Qualität des Internetanbieters garantieren sollen.
Mit Gütesiegeln sollen, wie Arne Pache von Eurocard erläuterte,
mehrere Ziele erreicht werden. Zum einen sollen die "schwarzen
Schafe" ausgegrenzt und betrügerische Machenschaften eingedämmt
werden. Durch gewachsenes Vertrauen sollen heutige Nichtkäufer
gewonnen werden.
Sinnvoll wäre dafür eine auf internationalen Standards basierende
weltweit bekannte und akzeptierte Qualitätskennzeichnung. Bisher
verhindert die große Zahl der Gütesiegel und ihre unterschiedliche
Qualität ihre positive Wirkung. Da der Kunde nicht weiß, auf welches
Siegel er sich verlassen kann, ist er, wie Lewandrowski resumierte,
letztlich doch wieder allein gelassen. Erforderlich ist eine
objektive Prüfung der E-Commerce-Angebote. Dieser Aufgabe werde sich,
wie Alfred Töpper erklärte, die Stiftung Warentest verstärkt
annehmen.

Kontakt:

Pressestelle, Tel. 030-26312345, E-Mail:
pressestelle@stiftung-warentest.de

Original-Content von: Stiftung Warentest, übermittelt durch news aktuell

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