BARMER: Krankenstand gleichbleibend niedrig
Wuppertal (ots)
Atemwegsinfekte, Hexenschuss, Bandscheibenvorfall - das sind die häufigsten Gründe, derentwegen BARMER-Versicherte im Jahr 2002 arbeitsunfähig geschrieben wurden. Zugleich blieb der Krankenstand insgesamt auf einem sehr niedrigen Niveau von drei Prozent und damit dem gleichen Wert wie im Vorjahr. Im Durchschnitt war ein bei der BARMER versicherter Arbeitnehmer im vergangenen Jahr 11,3 Tage arbeitsunfähig.
"Arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu beseitigen, ist ein wichtiger Teil unserer Präventionsinitiative. Wir helfen deshalb Betrieben mit individuellen Gesundheitsberichten. Sie liefern Hinweise darauf, wie wir die Gesundheit der Arbeitnehmer verbessern können", betont Dr. Rüdiger Meierjürgen, in der BARMER- Hauptverwaltung für das Arbeitsfeld Prävention zuständig. 2002 habe die BARMER gesundheitliche Belastungen in rund 250 Betrieben analysiert.
Frauen, die zu etwa 60 Prozent den Versichertenbestand der BARMER ausmachen, waren 2002 mit 3,2 Prozent etwas häufiger krank als Männer, von denen im Durchschnitt 2,8 Prozent erkrankt waren. Auch bei der Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage und den AU-Fällen liegen die Frauen leicht vor den Männern. Dagegen dauert Arbeitsunfähigkeit bei beiden Gruppen mit rund elf Tagen pro Erkrankung gleich lang. Auffällig sind die steigenden AU-Zahlen bei den über 50- Jährigen. "Jüngere Menschen werden zwar häufiger krank, die Erkrankungen dauern aber nicht so lange. Bei den Älteren gibt es weniger Krankschreibungen, die jedoch zumeist schwerwiegender oder chronisch sind", kommentiert Meierjürgen.
Angeführt wird die Skala der häufigsten Krankheitsursachen von den Krankheiten des Skeletts, der Muskeln und des Bindegewebes. Sie haben mit 22,4 Prozent den größten Anteil am Krankenstand. In diese Gruppe fallen lang andauernde chronische Erkrankungen. Im BARMER- Durchschnitt waren es 2002 16,1 Tage. Dagegen wirken Atemwegserkrankungen sich nicht so stark auf den Krankenstand aus. Ihr Anteil liegt bei rund 18 Prozent. Dafür sind sie aber "Spitze" in der Zahl der AU-Fälle. Bei einer Dauer von knapp sieben Tagen machen sie fast 30 Prozent der Erkrankungsfälle aus. Der deutlichste Anstieg ist bei den psychiatrischen Erkrankungen zu verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr waren zehn Prozent mehr AU-Tage zu verzeichnen.
Aufgrund von berufsspezifischen Arbeitsbedingungen kommt es zu Unterschieden im AU-Geschehen einzelner Berufsgruppen. So liegen Krankenschwestern (4,0 Prozent) sowie Kindergärtnerinnen und Sekretärinnen (je 3,7 Prozent) deutlich über dem Durchschnitt. Dagegen schneiden Arzt- und Zahnarzthelferinnen mit 2,0 Prozent und Bankmitarbeiter mit 2,9 Prozent deutlich besser ab.
Insgesamt sieht Meierjürgen in der Entwicklung des Krankenstandes wichtige Ansatzpunkte für die betriebliche Gesundheitsförderung: "Neben der persönlichen Konstitution finden wir auch arbeitsbedingte Belastungen wie einseitige Körperhaltung, Bewegungsmangel, Stress, einfach schlecht belüftete Räume oder psycho-soziale Faktoren wie ständigen Zeitdruck als Ursachen für Erkrankungen. Hier können Betriebe oft ohne großen Aufwand ansetzen."
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