Alle Storys
Folgen
Keine Story von PwC Deutschland mehr verpassen.

PwC Deutschland

Globaler Pharmaumsatz verdoppelt sich bis 2020: Verändertes Geschäftsmodell nötig, um von Chancen zu profitieren

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie Pharma 2020: Marktvolumen erreicht 1,3 Billionen 
   US-Dollar / Auf E7-Länder entfällt ein Fünftel des 
   Branchenumsatzes / Forschung und Marketing sollten sich stärker an
   Schwellenländern orientieren / Strategische Neuausrichtung nötig
Der Umsatz der Pharmaindustrie wird sich bis 2020 auf weltweit 
rund 1,3 Billionen US-Dollar mehr als verdoppeln. Schrittmacher 
dieser Entwicklung sind vor allem der demographische Wandel und der 
Wirtschaftsaufschwung in den E7-Ländern, wie die Wirtschaftsprüfungs-
und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) in der Studie 
"Pharma 2020: The Vision - Which Path will you take?" prognostiziert.
Allerdings sind die Wachstumschancen mit erheblichen 
Herausforderungen für die Branche verbunden. "Die Pharmaindustrie 
muss sich verstärkt an den Bedürfnissen und Anforderungen der 
Patienten in den aufstrebenden Märkten der E7 orientieren. Statt 
einige wenige Blockbuster weltweit zu vermarkten, sollten Unternehmen
künftig eine differenzierte Produktpalette für Patienten mit den 
unterschiedlichsten Bedürfnissen anbieten", so Volker Booten, 
verantwortlicher Partner für den Bereich Chemicals & Pharma bei PwC 
in Deutschland. Auch bei der Finanzierung der Gesundheitssysteme 
steht die Pharmaindustrie mit in der Verantwortung. Die 
Pharmaindustrie solle stärker als bislang auf präventive Mittel und 
Maßnahmen setzen, um mit dazu beizutragen, dass die Steigerung der 
Gesundheitsausgaben bestmöglich eingeschränkt werden kann, so die 
Studie von PwC.
Mehr Wohlstand bringt mehr Umsatz
Der wachsende Wohlstand in den E7-Staaten Brasilien, China, 
Indien, Indonesien, Mexiko, Russland und der Türkei lässt deren 
Bedeutung für die Pharmaindustrie steigen. Im Jahr 2020 wird 
voraussichtlich ein Fünftel des weltweiten Pharmaumsatzes in den 
Schwellenländern erwirtschaftet. China wäre dann der zweit- oder 
drittgrößte Markt der Welt, während die Türkei und Indien zu den zehn
bedeutendsten Pharmamärkten gehören würden.
Unterschiedliche medizinische Bedürfnisse in neuen Märkten
Allerdings unterscheiden sich die medizinischen Bedürfnisse in den
Staaten der E7-Gruppe sowohl untereinander als auch von denjenigen 
der Industriestaaten. In Russland leiden z.B. rund 80 von 100.000 
Männern an Lungenkrebs, in China rund 41, in Indien dagegen nur 
sieben. Demgegenüber ist Speiseröhrenkrebs in China dreimal so häufig
wie in Russland. Ursächlich für diese Differenzen sind nicht nur 
kulturelle Besonderheiten, sondern auch unterschiedliche genetische 
Merkmale der Bevölkerung. "Medikamente, die in Deutschland oder den 
USA wirksam sind, eignen sich nicht unbedingt auch für Patienten in 
Brasilien oder China. Die Pharmaindustrie wird daher in den 
E7-Ländern nur mit einer differenzierten Produktstrategie erfolgreich
sein", so Volker Booten.
Demographischer Wandel fordert Gesundheitssysteme heraus
Im Jahr 2020 sind weltweit voraussichtlich rund 720 Millionen 
Menschen über 65 Jahre alt. Dies entspricht einem Anteil von 9,4 
Prozent der Bevölkerung gegenüber 7,3 Prozent im Jahr 2005. Mit dem 
demographischen Wandel wird die Medikamentennachfrage drastisch 
wachsen. Beispielsweise sind in Schweden und Spanien die 
Gesundheitsausgaben für Menschen ab 80 doppelt so hoch wie für 
Patienten zwischen 50 und 64 Jahren. In den USA liegt das Verhältnis 
sogar bei annähernd zwölf zu eins.
Gleichzeitig nehmen chronische Erkrankungen sowohl in den 
Industriestaaten als auch den E7-Ländern zu: Nach Schätzungen der 
Weltgesundheitsorganisation (WHO) dürften in zehn Jahren fast 80 
Prozent aller Todesfälle auf chronische Erkrankungen zurück zu führen
sein. Im Jahr 2005 waren es erst 60 Prozent. Beide Faktoren führen 
dazu, dass die Gesundheitssysteme ohne einen tief greifenden Wandel 
langfristig nicht mehr zu finanzieren sind: Im OECD-Durchschnitt 
würden bei einer unveränderten Ausgabenentwicklung im Jahr 2020 rund 
16 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf Gesundheitsausgaben 
entfallen, in den USA sogar 21 Prozent.
Mehr Prävention gefordert
Auf Dauer bleibt Gesundheit nur bezahlbar, wenn Krankheiten 
vermieden werden, anstatt sie aufwändig zu therapieren. Derzeit 
fließen in den OECD-Staaten nur drei Prozent der Gesundheitsausgaben 
in die Prävention, obwohl nach Berechnungen der WHO durch eine 
optimale Vorsorge fast 80 Prozent der Herzinfarkte, Schlaganfälle und
Diabeteserkrankungen sowie 40 Prozent der Krebserkrankungen 
verhindert werden könnten.
Auch die Pharmaindustrie kann bei der Prävention eine wichtige 
Rolle spielen. Ein prominentes Beispiel ist Gardasil, ein Impfstoff 
gegen Gebärmutterhalskrebs. Er kostet lediglich 360 US-Dollar und 
damit einen Bruchteil dessen, was für eine Krebstherapie aufgewendet 
werden müsste. Derzeit läuft die Entwicklung von Impfstoffen gegen 
eine Vielzahl von Krankheiten. Allerdings ist die Forschung mit 
besonderen Risiken verbunden. Um die Wirksamkeit eines Impfstoffes 
ohne gravierende Nebenwirkungen belegen zu können, sind lange 
Testreihen erforderlich, an denen in der Regel gesunde Testpersonen 
teilnehmen müssen.
Veränderungen des Geschäftsmodells nötig, um von Chancen zu 
profitieren
Die Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Pharmaindustrie sind 
in den vergangenen zehn Jahren stetig gestiegen. So investierten die 
im US-amerikanischen Verband PhRMA (Pharmaceutical Research and 
Manufacturers of America) zusammen geschlossenen Hersteller im Jahr 
1996 rund 15 Milliarden US-Dollar in die Forschung, 2006 bereits 43 
Milliarden US-Dollar. Inflationsbereinigt haben sich die Ausgaben 
verdoppelt, während die Zahl der jährlich zugelassenen Wirkstoffe im 
gleichen Zeitraum von 53 auf 22 gesunken ist. Diese Entwicklung führt
dazu, dass Pharmaunternehmen heute wesentlich mehr Geld im F&E 
Bereich ausgeben, jedoch weniger Medikamente auf den Markt bringen.
Gleichzeitig läuft der Patentschutz für viele 
Blockbuster-Präparate in den kommenden Jahren aus. Nach 
Expertenberechnungen dürften aufgrund dieser Tatsache allein die acht
größten Pharmakonzerne bis 2012 zwischen 14 und knapp 40 Prozent 
ihres heutigen Umsatzes verlieren.
"Die Pharmaindustrie wird ihr Geschäftsmodell grundsätzlich 
überdenken und anpassen müssen, um den Veränderungen Rechnung zu 
tragen. Dies betrifft alle Ebenen der Wertschöpfungskette. Dieser 
Veränderungsdruck wird auch durch Private Equity-Unternehmen 
ausgeübt, die sich stärker im Pharmageschäft engagieren werden und 
zwar insbesondere dort, wo notwendige Veränderungen verzögert 
werden", sagt Volker Booten.
Die Studie erhalten Sie als kostenfreien Download unter 
www.pwc.de/de/chemie-pharma
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Volker Booten 
   PricewaterhouseCoopers AG WPG 
   Chemicals & Pharma 
   Lise-Meitner-Straße 1 
   10589 Berlin 
   Tel.: (30) 2636- 5217 
   E-Mail:  volker.booten@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.100 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,2 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und 
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Nicole Susann Roschker
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Olof-Palme-Straße 35
60439 Frankfurt am Main
Tel.: (069) 9585-1669
E-Mail: nicole.susann.roschker@de.pwc.com

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: PwC Deutschland
Weitere Storys: PwC Deutschland
  • 12.06.2007 – 11:23

    Denker und Lenker von morgen: Mehr Angst um den Job als vor Terror und Klimawandel

    Frankfurt am Main (ots) - Wie sehen sich Deutschlands Topmanager von morgen? / PwC befragte 326 Nachwuchsführungskräfte in ausführlichen Interviews / Ein Viertel will Deutschland den Rücken kehren / Vier Typen zeichnen sich ab: Globalisten, Macher, Netzwerker und Pragmatiker / Kaum Hoffnung auf soziale Sicherungssysteme Sie sind ...

  • 11.05.2007 – 09:56

    Ausländische Banken in China erwarten starkes Wachstum

    Frankfurt am Main (ots) - Zukünftige Wachstumsmärkte sind Kreditkarten, Anlageprodukte und Hypotheken / Personalsuche wird schwieriger / Verbesserungen im wirtschaftlichen und regulatorischen Umfeld Die ausländischen Banken in China erwarten jährliche Wachstumsraten von bis zu 100 Prozent. Grund dafür ist nicht nur die Boom-Stimmung im Land. Auch die erleichterten staatlichen Bestimmungen für ...

  • 26.04.2007 – 09:44

    Stromhandel unterliegt noch vielen Hürden

    Frankfurt am Main (ots) - Sprachbarrieren, Lizenzprozeduren, Informationslücken - Strommärkte leiden unter vielerlei Zugangsbarrieren / Deutschland hat für Stromhändler die höchste Attraktivität Innerhalb der Region Mittel- und Osteuropa bietet Deutschland die besten Voraussetzungen für den Stromhandel. Das gilt sowohl für die Marktgröße und -struktur als auch für die staatlichen ...