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PwC Deutschland

Airlines noch nicht startklar für CO2-Handel

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie: Erst jede zweite Fluggesellschaft hat sich mit
   Emissionshandel beschäftigt / Nur 25 Prozent der Flugzeugbetreiber
   haben die Auswirkungen auf das Unternehmen analysiert / Mehr als
   die Hälfte fühlt sich nicht ausreichend informiert /
   Emissionshandel wird überwiegend als Umweltthema gesehen
Die Flugzeugbetreiber sind bislang noch nicht ausreichend auf die 
bevorstehende Integration in das Emissionshandelssystem der EU (EU 
Emissions Trading Scheme, ETS) vorbereitet. Obwohl die Carrier 
voraussichtlich bereits 2011 Emissionsrechte für den CO2-Ausstoß 
abgeben müssen, hat sich erst knapp die Hälfte der Fluggesellschaften
mit den Anforderungen und Möglichkeiten des CO2-Handelssystems 
beschäftigt, wie aus der Studie "Ready for Take-Off?" der 
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) hervor geht. Zudem fühlt sich mehr als die Hälfte der 
Flugzeugbetreiber nicht ausreichend über die Anforderungen des 
Emissionshandels informiert.
Ein großer Teil der Befragten weiß derzeit nicht mit Sicherheit, 
ob die vorhandenen IT-Systeme die vom Handelssystem geforderten 
Emissionsdaten adäquat ausgeben können. "Die meisten 
Fluggesellschaften beschränken ihre Vorbereitungen für den 
Emissionshandel auf Umweltaspekte und die Organisation des 
Flugbetriebs. Dadurch kommen wesentliche finanzielle und strategische
Aspekte zu kurz. Denn Zuteilung und Marktpreisentwicklung von 
CO2-Zertifikaten werden starke Auswirkungen auf die Gewinn- und 
Unternehmenswertentwicklung haben", betont Klaus-Dieter Ruske, Leiter
des Geschäftsbereichs Transportation, Logistics & Travel Services bei
PwC.
Ein Richtlinienentwurf der EU sieht vor, dass Fluggesellschaften 
für die Emissionen ihrer Flüge innerhalb der EU ab 2011 
Emissionszertifikate abgeben müssen. Außereuropäische Verbindungen 
sollen zusätzlich ab 2012 in das EU ETS einbezogen werden. Zur 
Vorbereitung des Systemstarts müssen die Fluggesellschaften bereits 
ab 2010 ihre CO2-Emissionsdaten erheben und an die Behörden 
übermitteln. Doch erste Verpflichtungen für Flugzeugbetreiber ergeben
sich bereits kommendes Jahr: Das Jahr 2008 dient als Grundlage für 
die Zuteilung an Emissionsrechten. Deshalb sind hierfür die 
Transportdaten zu erheben, prüfen zu lassen und an die Behörden 
mitzuteilen.
Für die Studie befragte PwC 20 Fluggesellschaften, von denen 18 in
der EU ansässig sind. Rund die Hälfte der Befragten sind 
Liniengesellschaften, jeweils ein Viertel Low-Cost-Carrier und 
Frachtfluglinien.
Airlines rechnen mit Turbulenzen
Alle befragten Fluggesellschaften erwarten höhere Kosten durch den
Emissionshandel und nur wenige glauben, den Mehraufwand über höhere 
Preise an die Kunden weitergeben zu können. Entsprechend rechnen rund
80 Prozent der Befragten mit einem höheren Unternehmensrisiko durch 
die Einführung des ETS; 45 Prozent sogar mit einem deutlichen 
Risikoanstieg.
Immerhin knapp 70 Prozent der Carrier sehen das Handelssystem auch
als Möglichkeit, den Unternehmenswert zu steigern und sich im 
Wettbewerb von der Konkurrenz abzusetzen. Allerdings glauben nur 15 
Prozent stark bzw. sehr stark an diese positiven Begleiterscheinungen
des ETS, während 80 Prozent mit dem System in erster Linie mehr 
Bürokratie und neue Vorschriften verbinden.
Zukauf von Emissionszertifikaten notwendig
Wenn die EU den zulässigen CO2-Ausstoß der Luftverkehrsbranche wie
geplant auf das Durchschnittsniveau von 2004 bis 2006 begrenzt, ist 
die Branche wegen des wachsenden Transportaufkommens aller 
Voraussicht nach auf den Zukauf von Emissionszertifikaten aus anderen
Sektoren angewiesen. Bislang hat sich aber knapp die Hälfte der 
Fluggesellschaften noch nicht mit dem Emissionshandel beschäftigt. 
"Der Handel mit CO2-Zertifikaten dürfte mittelfristig aber genauso 
wichtig werden wie die Absicherung gegen Preisschwankungen auf dem 
Treibstoffmarkt. Die Airlines sollten das notwendige Know-How für den
Emissionshandel daher so schnell wie möglich aufbauen und schon vor 
Beginn des eigentlichen Handels aktiv werden", kommentiert Moritz 
Nill, Manager bei PwC und Experte im Bereich Emissionshandel.
Zur Senkung der CO2-Emissionen setzen die Fluggesellschaften in 
erster Linie auf die Anschaffung sparsamerer Flugzeuge und die 
Modernisierung älterer Maschinen. Fast alle Flugzeugbetreiber 
berücksichtigen die Auswirkungen des Emissionshandels bei ihren 
Investitionsentscheidungen. Auch eine effizientere Gestaltung des 
Liniennetzes bietet nach Einschätzung der Befragten noch 
Einsparpotenziale, während die Umstellung auf Bio-Kraftstoffe bei den
Planungen kaum eine Rolle spielt. Das gilt auch für die Verlagerung 
von An- und Abflügen zu Flughäfen außerhalb der EU, die nicht unter 
das Emissionshandelssystem fallen.
Flugzeugbetreiber müssen die Einbeziehung in den Emissionshandel 
als strategisches Unternehmensthema und nicht nur als reines 
Umweltthema sehen. Durch den Emissionshandel werden Anpassungen in 
Bereichen quer durch das Unternehmen erforderlich. So müssen auch 
Fragen der Bilanzierung und der Besteuerung von Emissionsrechten 
thematisiert werden, die bislang noch kaum beachtet werden. Eine 
frühzeitige Vorbereitung ist vor diesem Hintergrund von zentraler 
Bedeutung.
Die Studie kann ab Dienstag, 06. November, unter www.pwc.de 
heruntergeladen werden.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Klaus-Dieter Ruske 
   Tel.: (0211) 981 - 28 77 
   E-mail:  klaus-dieter.ruske@de.pwc.com
Dr. Moritz Nill
   Tel.: (030) 2636 - 13 98 
   E-mail:  moritz.nill@de.pwc.com
Redaktionshinweis:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist 
in Deutschland mit 8.390 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von 
rund 1,35 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für 
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet 
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und 
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung 
(Advisory).

Pressekontakt:

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 64
E-mail: karim.schaefer@de.pwc.com

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