Metall-Industrie: Aktive Kommunikation mit Kapitalmärkten wichtiger denn je
Frankfurt am Main (ots)
Studie von PwC zeigt: Analysten und Investoren fordern weiterführende Informationen / Unternehmen kommunizieren selbst bereits vorhandene Kennzahlen häufig nicht / Direkte Kommunikation mit Investoren von Vorteil
Nahezu alle Führungskräfte (95 Prozent) in der Metall-Industrie halten ihre Unternehmen für unterbewertet. Rund ein Drittel (35 Prozent) ist der Ansicht, aktiv den Dialog mit den Kapitalmärkten zu pflegen. Dem stimmen jedoch nur drei Prozent der Analysten und kein einziger Investor zu. Sie bemängeln, nicht genügend Informationen über die entscheidenden Kennzahlen der Metall-Industrie zu erhalten. Über 80 Prozent der Investoren und Analysten meinen, eine bessere Informationspolitik der Unternehmen würde nicht nur die Glaubwürdigkeit des Managements stärken, sondern auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis verbessern, die Kapitalbeschaffungskosten verringern und den Wert der Aktien steigern.
Zu diesen Ergebnissen kommt die aktuelle Studie: Casting Value - Improving Corporate Disclosure in the Metal Industry von PwC. Im Rahmen der Untersuchung wurden 39 institutionelle Investoren, 32 unabhängige Analysten und 23 hochrangige Führungskräfte (CFOs oder Leiter des Investor Relations-Bereiches) aus Metall-Unternehmen in Nord- und Südamerika, Europa und Asien durch das MORI Institut im Auftrag von PwC befragt.
Die widersprüchlichen Ansichten zum Unternehmenswert lassen sich darauf zurückführen, dass Unternehmen und Kapitalmärkte vor allem die kommunizierten Inhalte und auch die genutzten Kommunikationswege unterschiedlich bewerten.
Laut der PwC-Studie sind sich Unternehmen, Investoren und Analysten über die hohe Relevanz von Faktoren wie Gewinn, Marktwachstum, Kapitalaufwendungen und Entwicklung der Geschäftsbereiche einig. Nahezu die Hälfte (16) der insgesamt 31 definierten Indikatoren schätzen zwei der drei befragten Gruppen als wichtig ein. Jedoch sind Analysten und Investoren mit den von den Unternehmen gelieferten Informationen nicht vollständig zufrieden.
Analysten und Investoren fordern weiterführende Informationen
Eine Vielzahl der Investoren und Analysten beklagt, über einige wichtige Leistungsindikatoren nicht ausreichend informiert zu werden. Dazu zählen der Zustand und die Auslastung der Fertigungsanlagen, das regulatorische Umfeld, Handelsschranken und -anreize, Kosten pro ausgelieferter Tonne und die gewichteten durchschnittlichen Kapital-kosten. Einige Kennzahlen betreffen das sehr spezielle makro-ökonomische Umfeld der Metall-Branche. Zwar haben Investoren wie Analysten in der Regel Zugang zu Informationen darüber, jedoch lässt sich aus der Studie ableiten, dass sie verstärkt daran interessiert sind, zu erfahren, wie die Unternehmen über bestimmte Entwicklungen denken und wie sie darauf reagieren wollen.
"Viele Unternehmen würden stark davon profitieren, wenn sie den Informationswünschen des Kapitalmarktes nachkämen. Dabei müssen die Führungskräfte beachten, in welchem Maße verschiedene Kennzahlen tatsächlich für die Anlageempfehlung und -entscheidung von Bedeutung sind. Jedoch dürfen sie ihren Wettbewerbsvorsprung durch die Kommunikation nicht gefährden", erläutert Ingo Raff, Partner bei PwC und Leiter des Metall-Bereiches in Europa.
Aktive Kommunikation bereits vorliegender Informationen notwendig
Die in der PwC-Studie benannten Informationslücken beschränken sich nicht nur auf Kennzahlen, welche die Unternehmen für nicht relevant halten. Auch über Faktoren, die die Unternehmensvertreter selbst für wichtig erachten, informieren sie die Kapitalmärkte nicht hinreichend. Besonders groß ist diese Diskrepanz bei insgesamt neun Indikatoren. Dazu zählen beispielsweise die Kosten pro gelieferter Tonne, Energiepreise und -versorgung sowie weltweiter und lokaler Bedarf. Bei weiteren 13 Faktoren ist die Diskrepanz etwas geringer, jedoch signifikant.
Laut Studie könnten die Unternehmen in den neun wichtigsten Bereichen die Informationslücke ohne viel Aufwand schließen, denn die meisten Firmen sammeln hierzu viel mehr Daten, als sie kommunizieren. Durch die aktive Weitergabe von Kennzahlen aus ihren internen Systemen könnten viele Firmen sehr schnell eine bessere Wahrnehmung auf dem Markt erreichen.
Direkte Kommunikation mit Investoren von Vorteil
Nur ein Drittel der institutionellen Investoren verlässt sich nach eigenen Angaben bei ihren Anlageentscheidungen auf die Analysten. Aus diesem Grund könnte eine direkte und von den Analysten losgelöste Kommunikation mit den Investoren vorteilhaft für die Unternehmen sein.
Um die einzelnen Zielgruppen zu erreichen, sollten die Unternehmen unterschiedliche Kommunikationswege nutzen. Die meisten Firmen konzentrieren sich derzeit auf Road-Shows und persönliche Präsentationen. Aber mehr als die Hälfte aller Investoren und zwei Drittel der Analysten hätten bestimmte Informationen gern zusätzlich auf elektronischem Weg.
"Unternehmen, welche die Transparenz nicht in den Vordergrund stellen, könnten in wirtschaftlich schwachen Phasen stärker leiden", erläutert Ingo Raff. "Wer jetzt aktiv mit den Märkten kommuniziert und ihnen die Informationen gibt, die sie benötigen, hat bessere Chancen, langfristig Werte zu schaffen und die Marktkapitalisierung zu erreichen, die dem wahren Unternehmenswert entspricht."
Die vollständige PwC-Studie: Casting Value - Improving Corporate Disclosure in the Metal Industry können Sie kostenfrei im pdf-Format herunterladen unter: www.pwcglobal.com/MetalsVR Weitere Informationen über Studien für andere Branchen und die ValueReporting(TM)-Initiative von PwC sind im Internet erhältlich unter www.valuereporting.com
Weitere Informationen erhalten Sie bei: Ingo Raff PricewaterhouseCoopers Wirtschaftsprüfung und prüfungsnahe Dienstleistungen Tel.: 0201 / 438 - 1509 Fax: 0201 / 438 - 1515 E-mail: ingo.raff@de.pwcglobal.com
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