Klare Fokussierung auf Kernkompetenzen im Investmentgeschäft steht noch aus
Frankfurt/Main (ots)
PwC-Umfrage unter 48 Kapitalanlagegesellschaften zeigt: Aufbrechen der Wertschöpfungskette ist in vollem Gange / Fokussierung auf Kernkompetenzen spiegelt sich noch nicht in den Geschäftsmodellen der Gesellschaften wider / Kosten der Fondsadministration werden häufig nur geschätzt
Die Rationalisierung und Konzentration auf Kernkompetenzen sind in der Industrie bereits seit Jahren wichtige Wettbewerbsfaktoren. Sinkende Margen, steigende Kosten und ein zunehmender Regulierungsdruck zwingen nunmehr auch die Investmentbranche zu stetigen Effizienzsteigerungen. Die Manager deutscher Kapitalanlagegesellschaften (KAG) haben das zwar erkannt, jedoch schlägt sich diese Erkenntnis bei vielen Gesellschaften noch nicht im aktuellen Geschäftsmodell nieder. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Umfrage Industrialisierung im deutschen Investmentgeschäft 2005 - Eine Bestandsaufnahme von PricewaterhouseCoopers (PwC), an der sich 48 Kapitalanlagegesellschaften beteiligt haben. Die meisten Gesellschaften nutzen die Möglichkeiten zur Auslagerung, die Anfang 2004 durch Paragraph 16 des Investmentgesetzes eröffnet wurden, bislang noch nicht konsequent aus.
"Laut Umfrage erbringen nach wie vor 39 der 48 untersuchten Gesellschaften als so genannte Full-Service-KAG Dienstleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Fondskonzeption über das Portfoliomanagement bis hin zur Fondsbuchhaltung", erläutert Wulf Ley, Branchenexperte bei PwC. Acht Gesellschaften sind als Master-KAG zwar Spezialist für Back-Office-Tätigkeiten, übernehmen aber in der Regel für einzelne Kunden auch das Portfoliomanagement. Nur eine der befragten Kapitalanlagegesellschaften konzentriert sich bisher ausschließlich auf das Fondsmanagement. Allerdings gaben einige der befragten Kapitalanlagegesellschaften an, dass sich ihre Gesellschaft verstärkt auf das Fondsmanagement konzentrieren wolle.
Aufbrechen der Wertschöpfungskette ist in vollem Gange
Unabhängig vom Spezialisierungsgrad ist die Optimierung der Wertschöpfungskette für alle Kapitalanlagegesellschaften ein Thema. Die größten Veränderungen gab es in der Vergangenheit im Portfoliomanagement: 83 Prozent der Befragten haben hier Aktivitäten aus- und/oder eingegliedert. In der Fondsbuchhaltung und dem Fondscontrolling liegt dieser Wert mit 60 beziehungsweise 44 Prozent deutlich niedriger. "Vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklungen ist es nicht überraschend, dass die Befragten auch weiterhin das größte Outsourcing-Potenzial im Bereich der Fondsadministration sehen", so Ley.
Als Gründe für den aktuellen Outsourcing-Trend nennen 75 Prozent der Befragten steigende Kosten, gut 50 Prozent geben die angestrebte Konzentration auf Kernkompetenzen an. Als problematisch wird eine zukünftige Reintegrationsmöglichkeit der ausgelagerten Aufgaben beziehungsweise der mit dem Outsourcing verbundene Know-how-Verlust gesehen.
Tatsächliche Produktionskosten häufig nicht bekannt
Die bisher nur zögerliche Konzentration auf spezielle Geschäftsmodelle mag auch darauf zurückzuführen sein, dass viele Manager ihre Produktionskosten noch nicht genau analysiert haben: 18 der befragten Gesellschaften können keine Angaben zu den Kosten der Fondsadministration machen, weitere neun können diese nur schätzen. "Damit ist aber auch eine fundierte Entscheidung darüber, ob eine Dienstleistung im Unternehmen erbracht oder ausgelagert werden soll, in mehr als jeder zweiten der untersuchten Kapitalanlagegesellschaften nicht möglich", so Ley.
Kontrolle ausgelagerter Tätigkeiten noch uneinheitlich
Insgesamt betreiben 73 Prozent der befragten Gesellschaften aktives Controlling von ausgelagerten Tätigkeiten. 23 Prozent von ihnen geben an, dieses noch nicht systematisch durchzuführen. Sie verweisen hierbei auf Auslagerungsverhältnisse innerhalb des eigenen Konzerns. 43 Prozent der Gesellschaften, die Auslagerungscontrolling durchführen, haben bisher noch keinen speziellen Mitarbeiter mit dem Auslagerungscontrolling betraut. Die derzeitigen Aktivitäten hinsichtlich Auslagerungscontrolling beziehen sich nach Angaben der Befragten vornehmlich auf die Leistungen von externen Asset Managern.
Die aktuelle Umfrage Industrialisierung im deutschen Investmentgeschäft 2005 - Eine Bestandsaufnahme, können Sie per E-Mail anfordern bei daniela.mongiat@de.pwc.com.
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