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Fußball-WM 2006: Perfekte Vorlage für deutsche Unterhaltungs- und Medienindustrie

Fußball-WM 2006: Perfekte Vorlage für deutsche Unterhaltungs- und Medienindustrie
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München (ots)

Sperrfrist 24. Oktober 2005 00.01 Uhr
Medienbranche in Deutschland wächst wieder stärker als
   Gesamtwirtschaft / Nachlassende Dynamik des Werbemarktes zwingt  
   zur Suche nach neuen Erlösquellen / Zeitungen bleiben wichtigster
   Werbeträger / Internet weiterhin Wachstumsmotor / Spielesektor  
   wächst am stärksten / Fußball bietet Wachstum über 2006 hinaus /  
   Einfluss von Pay-TV wächst / Klingeltöne lassen Kassen klingeln
Die deutsche Medien- und Unterhaltungsbranche steht nach den
Krisenjahren zum Jahrtausendwechsel wieder vor überdurchschnittlichem
Wachstum. Die Branchen-Experten der Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) prognostizieren
für die Jahre 2005 bis 2009 ein durchschnittliches jährliches
Umsatzwachstum von 4,1 Prozent auf fast 68 Milliarden Euro in 2009.
Damit expandiert der Sektor voraussichtlich deutlich stärker als das
deutsche Bruttoinlandsprodukt, für das bis 2009 lediglich ein
durchschnittlicher realer Zuwachs von 1,4 Prozent pro Jahr
veranschlagt wird. Starke Wachstumsimpulse sind vor allem von der
Fußball-Weltmeisterschaft 2006 zu erwarten. Zwar bleibt die deutsche
Unterhaltungs- und Medienbranche trotz der Markterholung hinter der
für Westeuropa prognostizierten Wachstumsrate von 5,5 Prozent pro
Jahr zurück. Der Abstand ist jedoch nicht mehr so groß wie in den
Jahren von 2000 bis 2004. Zu diesen Ergebnissen kommt der "German
Entertainment & Media Outlook 2005 - 2009", den PwC am 26. Oktober
2005 auf den Medientagen in München vorstellen wird. Die Studie
analysiert die Entwicklung von zwölf Segmenten der Unterhaltungs- und
Medienbranche in Deutschland von 2000 bis 2004 und liefert Prognosen
für die Jahre 2005 bis 2009.
Werbung verliert weiter an Bedeutung
Das weiterhin niedrige Wirtschaftswachstum in Deutschland lässt
nur geringe Zuwächse bei den Werbeeinnahmen erwarten, während die
Bedeutung der Endverbraucher-Ausgaben weiter steigen wird. So
prognostiziert die Studie einen Anstieg der Gesamterlöse in der
Medienbranche von rund 55,3 Milliarden Euro im Jahr 2004 auf 67,7
Milliarden Euro im Jahr 2009. Der Anteil der Werbeeinnahmen am
Gesamtumsatz wird jedoch im selben Zeitraum voraussichtlich von knapp
unter 24 Prozent auf weniger als 22 Prozent sinken. Zum Vergleich: Im
Jahr 2000 trugen Werbeeinnahmen noch knapp ein Drittel zum
Gesamtumsatz der Medienbranche bei.
"Deutliches Wachstum erwarten wir vor allem in den Segmenten, die
weniger auf Werbeeinnahmen angewiesen sind - Videospiele, Internet,
Sport und Musik", kommentiert Reinhard Müller, Partner bei PwC im
Bereich Technology / Information & Communication / Entertainment &
Media. Das Fernsehen werde zwar seine Position als umsatzstärkstes
Medium (2005: 11,7 Milliarden Euro, 2009: 13,0 Milliarden Euro)
verteidigen können, die nachlassende Dynamik des Werbemarktes zwingt
die TV-Branche jedoch zur Suche nach neuen Erlösquellen.
Zeitungen bleiben wichtigster Werbeträger
Ähnliches gilt für den Printbereich mit Zeitungen, Büchern und
Zeitschriften. Zeitungen sind mit 4,8 Milliarden Euro nach wie vor
der wichtigste Werbeträger, gefolgt vom Fernsehen mit 3,9 Milliarden
Euro und Zeitschriften mit 2,7 Milliarden Euro.
Die Zuwächse bei Zeitschriften, Büchern, Zeitungen, im Hörfunk
sowie für Themen- und Freizeitparks werden mit jahresdurchschnittlich
unter zwei Prozent nur gering ausfallen. Um neue Erlösquellen
erschließen zu können, sind die Auswirkungen der technologischen
Entwicklung sowie die Veränderungen in der Mediennutzung zu
analysieren. "Mehr denn je beschäftigt die Medienmanager heute die
Frage", so Reinhard Müller, "welche neuen Wege Werbebotschaften und
Content zum Adressaten einschlagen müssen und welche Inhalte
ertragreich vermarktet werden können. Neben dem Internet tritt das
Handy, das mittlerweile auch digitale Informationen verarbeiten kann,
ins Blickfeld. Aber auch Cross-Media-Strategien, Events und
Event-Sponsoring, Direct-Marketing, Guerilla-Marketing, Programming,
On-Demand-Geschäftsmodelle, Interaktivität sind die Spielwiesen der
Zukunft und bieten dem Ideenreichtum der Medienmanager ein weites
Feld".
Internet bleibt Wachstumsmotor
Der Internet-Umsatz aus Zugangsentgelten und Werbeeinnahmen wird
künftig zwar nicht mehr so stürmisch wachsen wie zu Beginn des
Jahrtausends. Mit einem für 2005 bis 2009 erwarteten Zuwachs von
jährlich 11,2 Prozent ist das Internet jedoch das Segment mit den
zweithöchsten Wachstumsraten, nur der Markt für Videospiele wird mit
durchschnittlich 16,9 Prozent noch stärker wachsen. Im Jahr 2004
beliefen sich die Ausgaben im Internet-Segment auf rund
sechsMilliarden Euro. "Wir erwarten, dass das Internet im Jahr 2009
mit einem Gesamtumsatz von rund 10,4 Milliarden Euro in der Rangfolge
der umsatzstärksten Medien nur noch knapp hinter dem Fernsehen
liegt", so Frank Mackenroth, Partner und Leiter der Branchengruppe
Entertainment & Media bei PwC. Schrittmacher des weit
überdurchschnittlichen Wachstums ist die zunehmende Verbreitung
schneller Breitbandanschlüsse (DSL, Kabel, Wireless), die neben
höheren Zugangsentgelten auch neue Werbemöglichkeiten wie etwas das
Full-Motion-Video eröffnet. Darüber hinaus wird die Ausweitung des
Online-Shoppings Werbekunden an das Internet binden. Trotz der
schwachen gesamtwirtschaftlichen Lage erwartet PwC daher ein
kräftiges Wachstum des Online-Werbemarktes von
jahresdurchschnittlich 12,1 Prozent auf etwa 480 Millionen Euro im
Jahr 2009.
Boom bei Online-Spielen
Die zunehmende Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen gibt
auch dem Markt für Videospiele neue Impulse. So treten immer mehr
Spieler im Internet gegeneinander an - allein der Umsatz aus
Online-Spielgebühren dürfte bis 2009 um jährlich fast 60 Prozent auf
über 910 Millionen Euro steigen. Hinzu kommen die Erlöse aus
Videospielen im Mobilfunknetz sowie für Konsolenspiele, die von der
Einführung neuer Gerätegenerationen der Marktführer Sony, Microsoft
und Nintendo profitieren werden. Der Markt für "klassische"
Computerspiele wird hingegen kleiner, prognostiziert die Studie.
"Insgesamt ist mit einem Wachstum des Videospielsegments von jährlich
16,9 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro zu rechnen - ohne die
Ausgaben für Hardware. Damit ist der Spielesektor das dynamischste
Segment der Medien- und Unterhaltungsbranche", erläutert Frank
Mackenroth.
Fußball bietet Wachstum über 2006 hinaus
Überdurchschnittliche Umsatzzuwächse prognostiziert die Studie für
das Sportsegment, das maßgeblich vom Fußball bestimmt ist. Die
Fußball-Weltmeisterschaft 2006 wird im nächsten Jahr zu einem
sprunghaften Umsatzanstieg von über 20 Prozent auf gut 6,8 Milliarden
Euro führen, auf den jedoch 2007 mit der Rückkehr zum Fußball-Alltag
ein deutlicher Erlösrückgang von etwa zehn Prozent folgen dürfte. Für
den Zeitraum von 2005 bis 2009 prognostiziert PwC einen
durchschnittlichen Erlösanstieg um 5,2 Prozent pro Jahr auf 6,9
Milliarden Euro im Jahr 2009.
"Der Löwenanteil des Branchenumsatzes entfällt auf
Eintrittserlöse, die dank kontinuierlich steigender Zuschauerzahlen
um durchschnittlich 5,3 Prozent auf 3,8 Milliarden Euro in 2009
anziehen sollen. Dies lässt sich auf die moderaten Eintrittspreise
und die neuen Stadien mit mehr Zuschauerplätzen zurückführen",
erklärt Reinhard Müller. Der Umsatz aus TV-Rechten wird sich 2009 bei
1,4 Milliarden Euro einpendeln (+ 4,0 Prozent jährlich): Ein erster
Beleg hierfür ist der Erwerb der TV-Rechte an der Champions League
durch Premiere. Das Unternehmen zahlt an die UEFA für die Pay-TV und
Free-TV-Rechte der drei Spielzeiten 2006/2007, 2007/2008 und
2008/2009 insgesamt rund 200 Millionen Euro. Der Bereich Sponsoring
und Merchandising bringt weitere 1,7 Milliarden Euro (+ 6,0 Prozent
jährlich).
Pay-TV wird wichtiger
Für die TV-Branche erwartet PwC zwischen 2005 und 2009
durchschnittlich eine jährliche Erlössteigerung um 2,8 Prozent auf
knapp 13 Milliarden Euro im Jahr 2009. Bei den Werbeeinnahmen
prognostiziert die Studie sogar nur einen durchschnittlichen Zuwachs
von 1,6 Prozent auf knapp 4,2 Milliarden Euro. Die
Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland dürfte nur für eine
kurze Marktbelebung sorgen. Deutlich steigen wird nach Einschätzung
der PwC-Experten die Bedeutung des Bezahlfernsehens. Auch durch das
Angebot zusätzlicher digitaler TV-Abonnements im Kabelnetz werde der
Pay-TV-Umsatz bis 2009 durchschnittlich um jährlich etwa 11,6 Prozent
auf knapp 1,7 Milliarden Euro zulegen.
Klingeltöne lassen Kassen klingeln
Nach herben Umsatzeinbußen auf dem Musikmarkt - von 2000 bis 2003
sanken die Erlöse kontinuierlich von gut 2,6 Milliarden auf knapp 1,9
Milliarden Euro - hat die Branche die Trendwende geschafft. "Für
steigende Umsätze sorgt das Geschäft mit Klingeltönen und legalen
Musikdownloads, während der Markt für traditionelle Tonträger
(CD-Alben und -Singles, Kassetten) voraussichtlich weiter schrumpfen
wird", prognostiziert Frank Mackenroth Insgesamt dürfte die
Musikbranche in den kommenden fünf Jahren mit einem
durchschnittlichen Umsatzanstieg von jährlich 6,9 Prozent auf gut 2,7
Milliarden Euro bis 2009 am drittschnellsten wachsen. Legale
Musikdownloads aus dem Internet tragen dann voraussichtlich rund 511
Millionen Euro zum Umsatz bei - das entspricht einer jährlichen
Wachstumsrate von über 120 Prozent zwischen 2005 und 2009. Der Markt
für Klingeltöne und andere so genannte Mobilmusik wird mit knapp 37
Prozent pro Jahr auf 720 Millionen Euro bis 2009 wachsen.
Die Studie können Sie unter  karim.schaefer@de.pwc.com anfordern.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
   Dr. Reinhard Müller
   PricewaterhouseCoopers AG WPG
   Technology, Information, Entertainment & Media
   Tel.: (069 ) 95 85 - 11 70
   E-Mail:  reinhard.mueller@de.pwc.com
Frank Mackenroth
   PricewaterhouseCoopers AG WPG
   Technology, Information, Entertainment & Media
   Tel.: (040) 63 78 - 13 09
   E-Mail:  frank.mackenroth@de.pwc.com
Redaktionshinweise:
Zu den Umsätzen für Unterhaltung und Medien gehören die
Netto-Werbe-Einnahmen der Medien: Fernsehen, Zeitungen und
Zeitschriften sowie Internet, Radio und Außenwerbung. Darüber hinaus
zählen hierzu die Ausgaben der Konsumenten und Endverbraucher für
Kinobesuche, für den Kauf und Entleih von Video-Kassetten und DVDs
sowie die Ausgaben für Kabel- und Satelliten-Fernsehen,
Pay-per-View-Angebote, Tonträger und Musik, Videospiele und den
Zugang zum Internet. Einbezogen werden weiterhin die
Eintrittsgebühren für Themen- und Freizeitparks sowie für
Live-Sport-Veranstaltungen, die Rundfunk- und Fernseh-Gebühren,
Einnahmen aus den Rechten für Sport-TV sowie Sponsoring und
Merchandising.
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.200 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund einer Milliarde Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Pressekontakt:

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 15 64
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com

Original-Content von: PwC Deutschland, übermittelt durch news aktuell

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