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Marktkonsolidierung in Strom- und Gasindustrie lässt für 2006 weitere Mega-Deals erwarten

Frankfurt am Main (ots)

Europa war Motor für Rekordjahr 2005 / Fünf Mega-Deals mit Volumen
   von mehr als zehn Milliarden US-Dollar / Ergebnis der PwC-Analyse:
   M&A-Fieber hält weiter an
Für die internationale Strom- und Gasindustrie beginnt eine neue
Zeit der Mega-Deals bei Käufen und Verkäufen (M&A): 2006 dürfte das
vor allem vom Aufstieg überregionaler Versorger und der
Konsolidierung in Europa geprägte Rekordjahr 2005 mit einer weiteren
Steigerung bei den Transaktionsvolumina und der Höhe der
Transaktionen sogar noch übertreffen. Zu diesem Schluss kommt die
Analyse "Power Deals - Annual Review 2005" der Wirtschaftsprüfungs-
und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). PwC
untersucht darin jährlich alle nationalen und internationalen
Fusionen und Übernahmen von Elektrizitäts- und Gasversorgern.
Das Jahr 2005 brachte eine Vielzahl neuer Rekorde: Noch nie gab es
so viele und so teure Transaktionen. Selbst der Wert einzelner
Fusionen und Übernahmen war nie zuvor so groß. Auch die Anzahl der
Mega-Deals mit einem Volumen von mehr als zehn Milliarden US-Dollar
erreichte Rekordniveau. Mit 527 Transaktionen mit einem Gesamtwert
von 196 Milliarden US-Dollar und fünf Deals jenseits von zehn
Milliarden US-Dollar stellte 2005 das Vorjahr mühelos in den
Schatten.
"Die Fusions- und Übernahmeaktivitäten der Strom- und Gasindustrie
haben den außergewöhnlichen Impuls aus dem Vorjahr aufgenommen, die
Eigendynamik wird 2006 noch an Tempo gewinnen", erläutert Manfred
Wiegand, Partner bei PwC und verantwortlich für den Bereich Global
Utilities. "Wir erleben jetzt ein neues Zeitalter von Mega-Deals.
Unternehmen konsolidieren sich und weiten ihre regionale Präsenz aus.
Ihr Ziel ist es, nicht-organisches Wachstum in einem begrenzten Markt
zu erzielen, der von hohen Brennstoffpreisen und Ängsten um die
Versorgungssicherheit geprägt ist. Wir erwarten durch das
gesteigerte Interesse der Infrastrukturfonds an der Branche auch ein
stärkeres Engagement von Finanzinvestoren und damit die Entstehung
einer neuen Klasse in deren Anlageportfolio."
Den "Brennstoff" für die starke Zunahme der Gesamtaktivitäten
lieferten im Vorjahr die europäischen Versorger. Durch rasche
Konsolidierung in der EU wollen sie sich für das Jahr 2007 wappnen,
wenn ihre Kunden durch die bevorstehende Liberalisierung der Märkte
die freie Wahl unter den Versorgern haben werden. Zwar war der
Anstieg der M&A-Aktivitäten in Europa besonders deutlich. Die
Gesamtzahl der Fusionen und Übernahmen und ihr Gesamtwert legten aber
auch weltweit zu. Dabei ist ein globaler Trend zur Konsolidierung im
Heimatmarkt festzustellen - 71 Prozent aller Transaktionen 2005
fallen in diese Kategorie. Aber auch globale grenzüberschreitende
Aktivitäten wurden registriert. Hervorzuheben sind die Aktivitäten
von insbesondere australischen Infrastrukturfonds, die ihre globalen
Portfolios vor allem im Bereich der Netzwerke ausbauen.
"Der Wettlauf im Vorfeld der Öffnung des gesamten Marktes im Jahr
2007 wird der Konsolidierung in Europa einen weiteren Impuls geben",
ist Wiegand überzeugt. Begrenztes organisches Wachstum und weltweit
zunehmender Wettbewerb zwingen die Unternehmen dazu, ihre
horizontalen und vertikalen Wachstumsziele zunehmend durch Übernahmen
und Fusionen zu erreichen. Die hohen Großhandelspreise für Strom, Gas
und CO2 seien weitere Auslöser für Transaktionen, weil sie den Wert
der Anlagen für die Erzeugung nach oben drücken und so die Begründung
für hohe Transaktionspreise liefern. "Wir können in Zukunft mit einer
stärkeren Integration von Upstream- und Downstream-Aktivitäten und
mit weiteren Schachzügen der Mega-Player rechnen", meint Wiegand.
"Die Einstellung der Wettbewerbsbehörden wird entscheidend für die
Geschwindigkeit der Umsetzung künftiger Transaktionen sein."
Mega-Deals 2005 dienten der Konsolidierung in Kernmärkten
Die Anzahl der Transaktionen ist 2005 um 15 Prozent auf 527 (2004:
459) gestiegen. Der Gesamtwert lag bei 196 Milliarden US-Dollar
(2004: 123 Milliarden US-Dollar) und war damit nahezu fünf Mal größer
als der Wert von 43 Milliarden US-Dollar im Jahr 2003. Wer in das
Spitzenfeld der größten Fünf vorstoßen wollte, musste 2005 mindestens
zehn Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen. Alle fünf Mega-Deals -
zusammen 78 Milliarden US-Dollar schwer - waren
Konsolidierungsaktivitäten: Die Unternehmen kauften komplementäre
Portfolios in Kernmärkten. 2004 durchbrach nur eine Transaktion die
Grenze von zehn Milliarden US-Dollar.
Die gestiegenen Gaspreise führen zu stärkerem Interesse an
Atomstrom, für Clean Coal-Technologien und Anlagen im Bereich
erneuerbarer Energie. Während der Gesamtwert der Transaktionen im
Bereich Strom um 80 Prozent zugenommen hat, ging der Wert der
Aktivitäten im Gassektor um 20 Prozent zurück. Die Ängste bezüglich
Sicherheit der Versorgung geben den Bestrebungen nach
Beschaffungsdiversifizierung und Größe speziell in Europa neuen
Auftrieb. In allen Bereichen werden die Preise für Gas und CO2 eine
wichtige Rolle bei der Festlegung der künftigen M&A-Strategie
spielen.
Wert der Transaktionen steigt um 202 Prozent
Europa war im Strommarkt an 58 Prozent aller Transaktionen
weltweit auf Verkäuferseite und bei 44 Prozent auf Käuferseite
beteiligt. Der Wert aller Aktivitäten im europäischen Stromsektor
stieg um 202 Prozent. Dieser Sprung war bei den reinen
Inlandstransaktionen noch deutlicher. Hier hat sich der Wert der
europäischen Assets vervierfacht. Das Durchschnittsvolumen bei
Übernahmen und Fusionen im europäischen Strom- und Gasmarkt erhöhte
sich um 111 Prozent auf 542 Millionen US-Dollar (2004: 258 Millionen
US-Dollar).
Für 2006 rechnen die Energiespezialisten von PwC speziell im
Strommarkt mit weiterhin anhaltend hohen Aktivitäten auf dem
M&A-Sektor. Europäische Versorger müssen sich mit den
Herausforderungen des Wettbewerbs und den hohen
Investitionsanforderungen ebenso auseinandersetzen wie mit dem
Problem der Erschließung zusätzlicher Ankaufmöglichkeiten für
Brennstoffe. Die Wechselbeziehung zwischen russischen
Brennstoffquellen und westeuropäischen Abnehmermärkten lässt
entsprechende Schachzüge der Schlüsselunternehmen erwarten, die so
zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könnten: Versorgungssicherheit
zum einen und Absatzmöglichkeiten zum anderen.
Aktivitäten im nordamerikanischen Gasmarkt verdoppelt
Nordamerikanische Versorgungsunternehmen sorgten 2005 für einen
anhaltend hohen Aktivitätsgrad bei Fusionen und Übernahmen. Die
Region vereinigt ein Drittel aller Transaktionen weltweit auf sich.
Der Gesamtwert der nordamerikanischen M&A-Ziele legte um 5,8 Prozent
auf 62 Milliarden US-Dollar zu. Das Gros der Transaktionen wurde im
Strombereich abgewickelt. Die Aktivitäten im Gassektor mit Fokus auf
Übernahmen und Fusionen im Heimatmarkt haben sich 2005 auf 6,4
Milliarden US-Dollar (2004: 3,1 Milliarden US-Dollar) mehr als
verdoppelt. Der noch immer stark fragmentierte Markt hat ein
weiterhin großes Konsolidierungspotenzial.
Region Asien-Pazifik verdoppelt Transaktionen
Auch in der Region Asien-Pazifik war das M&A-Klima im vergangenen
Jahr anhaltend gut. Der Gesamtwert aller grenzüberschreitenden und
inländischen Transaktionen stieg auf 17,2 Milliarden US-Dollar (2004:
15,1 Milliarden, 2003: 6,2 Milliarden US-Dollar). Der Fokus lag
jedoch auf inländischen Transaktionen im Elektrizitätssektor, deren
Volumen auf 11,3 Milliarden US-Dollar (2004: 4,2 Milliarden 
US-Dollar) anstieg, die Anzahl der Transaktionen verdoppelte sich.
Viele Stromversorger versuchen ihre Gas-Bedürfnisse für den
kommenden Sommer nicht nur durch Verträge, sondern vielfach auch
durch M&A Transaktionen abzudecken. Die Region muss zudem erheblich
sowohl in die Generation als auch in die Netzwerke investieren, um
die zukünftig steigende Nachfrage nach Strom erfüllen zu können.
Die aktuelle Analyse "Power Deals - Annual Review 2005" von PwC
können Sie kostenlos im pdf-Format herunterladen unter:
www.pwc.com/powerdeals
Hinweis für die Redaktion:
   Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Manfred Wiegand
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Global Utilities Leader
Tel.: (0201) 438 - 15 09
E-Mail:  manfred.wiegand@de.pwc.com
Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 54 35
E-Mail:  karim.schaefer@de.pwc.com

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