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Deutsche Lufthansa AG

50 Jahre Mode über den Wolken
Die Lufthansa-Uniform als Visitenkarte der Fluggesellschaft

Frankfurt am Main (ots)

"Hallo Lufthansa! In der Reihe der Weltfluggesellschaften heißen
   wir das "neue" alte Mitglied willkommen." Das ist der Wortlaut 
   einer am 1. April 1955 geschalteten Anzeige, mit der Pan American
   damals die Wiederaufnahme des Flugbetriebs der Lufthansa 
   öffentlich begrüßte. Am 1. April steht nun das 50-jährige 
   Jubiläum der Lufthansa an. Zu diesem Anlass möchten wir Sie bis  
   zu diesem Datum jeweils montags und donnerstags über verschiedene
   Themen rund um die Geschichte und Entwicklung der   
   Fluggesellschaft informieren.
"Zum ersten Mal verrichteten die Stewardessen der Deutschen
Lufthansa am 19. Juli 1955 auf der Strecke nach London ihren Dienst
in der neuen Sommerkleidung, die in diesen Julitagen gerade recht
kam. Anstelle des dunkelblauen Kostüms tragen die Stewardessen jetzt
ein ärmelloses hellblaues Kleid und eine hellblaue Kappe." So lautet
eine Pressemitteilung des Artikeldienstes der Lufthansa aus dem
Gründungsjahr der Fluggesellschaft.
Die "Mode" an Bord der Lufthansa stand schon immer im Blickfeld
der Öffentlichkeit. 50 Jahre Lufthansa sind deshalb auch eine
Zeitreise durch die Welt der Mode.
Denn stärker als bei anderen Unternehmen prägt die Uniform bei
Fluggesellschaften das äußere Erscheinungsbild. In der
"Dienstbekleidung" sind die Mitarbeiter für den Kunden eine deutlich
sichtbare Visitenkarte des Unternehmens. Sie ist und war bei
Lufthansa ein fester Bestandteil des Corporate Designs oder visuellen
Ausdrucks der Firmenidentität.
So wie sich der Auftritt des Unternehmens nach außen und
technische Perfektion kontinuierlich weiterentwickelt haben, so wurde
auch die so genannte "Dienstbekleidung" ständig verändert, damit sie
harmonisch in das Gesamtbild passt.  Der Wandel der Uniformen
spiegelt dabei nicht nur die Entwicklungsgeschichte der Lufthansa
wider, sondern ebenso die modischen Trends eines halben Jahrhunderts.
Die Traditionsfarbe blau ist bis heute in "Mode".
Aber es gab auch überraschende Akzente: "Lufthansa Stewardessen in
echten Dirndln werden zur Zeit des Münchner Oktoberfestes zwischen
dem 17. September und 2. Oktober  die Fluggäste an Bord der Super
G-Constellation von New York nach Hamburg und die Passagiere auf den
Lufthansa-Convair-Flugzeugen von London nach München vom 21.
September bis 5. Oktober einschliesslich betreuen," vermeldete
Lufthansa im Jahr 1957. In dieser Zeit gab es verschiedenste
Ausführungen der Dienstbekleidung für das fliegende Personal: auf den
genannten Strecken trugen Blondinen ein hellblaues Dirndl, Brünette
ein rosafarbenes und neben der üblichen marineblauen Uniform, stand
eigens für die Atlantikstrecke ein azurblaues Dienstkostüm zur
Verfügung.  So wurde der Service an Bord auch durch eine Art
Modenschau untermalt.
Doch zu Beginn des zweiten Jahrzehntes ihres Flugbetriebes führte
Lufthansa 1965 eine neue zeitgemäße wie zweckmäßige Uniform für ihre
damals etwa 700 Stewardessen ein. Nach Entwürfen der ehemaligen
Chefstewardess Ursula Tautz, die seit 1961 auch die modische Beratung
bei Lufthansa übernommen hatte, entstand eine modisch elegante
Dienstkleidung. "Sie soll die Eleganz und den Charme der Trägerinnen
unterstreichen", hiess es in der Beschreibung. Während der Rock des
neuen dunkelblauen Kostüms wieder schmal gehalten war, erhielt die
Jacke eine völligst neue Form. "Sie ist nicht mehr taillenbetont,
sondern fällt locker und wird mit einem Riegelverschluss geknöpft.
Zwei hochgesetzte Taschen und ein kurzes Revers geben ihr modischen
Schick. Eine türkisfarbene, kragenlose Bluse, ergänzt das neue
Kostüm."
Im Juli 1966 folgte eine neue leichte Sommer-Uniform in Türkis für
Langstreckenflüge, bestehend aus einem praktischen Kleid im Empire
Stil mit kurzen Ärmeln, einer locker fallenden Jacke mit
Riegelverschluss, wie sie von der Standard-Dienstkleidung her bekannt
war, und nicht zu vergessen, dem unverwechselbaren flachen Hütchen
mit Schrägstepperei und Schleife.
Silberne "Dinnerjackets" wurden im Jahr 1967 für die zu dieser
Zeit etwa 140 Purser und Erster-Klasse Lufthansa-Stewards entworfen.
Damit sollte der individuellen Fluggastbetreuung eine neue Note zu
gegeben werden. Auf allen Interkontinentalstrecken der Lufthansa
tauschten die Herren der Kabinenbesatzung ihre dunkelblaue
Uniformjacke von Servicebeginn an bis zur Landeansage gegen das
schicke "Dinnerjacket", die in Zusammenarbeit mit dem Kelsterbacher
Mode-Designer Erwin Klebbe kreiert worden war.  In ihr setzte sich
eine Tradition fort, die in den Gründerjahren der Lufthansa mit der
eierschalfarbenen Smokingjacke für den exklusiven "Senatordienst"
(Kabinendienst in der ersten Klasse) begann.
Mit dem Beginn des Zeitalters der Großraumflugzeuge erhielten die
Lufthansa-Stewardessen am 1. April 1970 erneut ein aktuelles Outfit.
Die neue Uniform präsentierte sich dem Trend der Zeit entsprechend 
weniger streng und sachlich-kühl als die bisherigen Variationen. Rock
und Bluse wichen einem Kleid mit glattem Halsabschluss und einem
langen Reißverschluss am Rücken.
Die von dem jungen Berliner Couturier Werner Machnik entworfenen
Ensembles beeindruckten vor allem durch ihre Farben. Zur
Grundausstattung des "Berliner Chic" gehörten zwei komplett gleiche
Sets in den "Hausfarben" der Lufthansa, in leuchtend gelb oder
kräftigem warmen Blau.
Für den Service an Bord wurde erstmals eine praktische Schürze
entwickelt, die in Blau oder gelb in reizvollem Kontrast zum Kleid
getragen wurde. Die neue Bordmode sollte etwa fünf Jahre lang das
"Gesicht" der Lufthansa prägen.
1974 erhält auch das Bodenpersonal der Lufthansa ein einheitliches
Outfit. Zusätzlich zum Rock war zum ersten Mal eine flotte, lange
Hose, die mit Bluse oder Pullover kombiniert werden konnte, im
Sortiment enthalten. Damit waren die rund 2200 Damen in den
Stadtbüros der Lufthansa und an den Flughäfen ihren Kolleginnen in
der Luft erstmals eine modische Nasenlänge voraus.
Die sportlich elegante Note der Dienstbekleidung am Boden sollte
sich an Bord erst vier Jahre später durchsetzen.
Zum Jahreswechsel 1978/79 durften die Stewardessen alternativ zum
Rock einen Hosenanzug tragen.  Das war damals "in". Eine Hose, zwei
verschiedene Röcke, ein Trenchcoat - mit oder ohne Gürtel getragen -
weiß-gelbe, weiß-blaue oder unifarbene Blusen und verschiedene andere
Accessoires erlaubten dem Bordpersonal erstmals eine gewisse
"persönliche Note" beim Tragen der Uniform.  Die neue Dienstkleidung
aus dem Hause Jobis in Bielefeld umfasste in der Grundausstattung
insgesamt 33 Teile.
"Der Stoffverbrauch für die "Grundausstattung" der Stewardessen
war enorm: 33.000 Meter dunkelblaues Tuch wurden zu Jacken, Röcken,
Hosen und Mänteln verarbeitet, die Servicekleider "verschluckten"
weitere 9.000 Meter Stoff und die Blusen noch einmal 45.000 Meter.
Rechnet man die über 3.000 Meter für Schals noch hinzu, ergibt sich
eine Stoffbahn von gut 90 Kilometern." So liest sich die damalige
"Bilanz" der Lufthansa nach der Fertigstellung des modischen
Sortiments für ihre Flugbegleiterinnen.
1986 gab es erstmals eine einheitliche Uniform für alle damals
rund 15.000 Mitarbeiter in Dienstbekleidung an Boden und Bord. Sie
war geprägt von einem Stil der Klarheit und Sachlichkeit. Auf
kurzlebige modische Details wurde bewusst verzichtet. In ihrer
Einheitlichkeit sollte die Uniform nun stärker als bisher
signalisieren: das ist Lufthansa - und das Zusammengehörigkeitsgefühl
der Mitarbeiter stärken. Schöpfer der neuen Lufthansa-Kollektion war
der international bekannte Mode-Designer und Professor an der
Hochschule für Gestaltung in Pforzheim, Jürgen Weiss.
Ausgerechnet die Damen im Cockpit blieben modisch lange außen vor.
Die zu jener Zeit wenigen Pilotinnen mußten sich mit umgeschneiderten
Herrenuniformen begnügen. Erst 1991wurde die Arbeitskleidung für die
weibliche Welt im Cockpit, neu und femininer gestaltet.
1999 wurden die Uniformen erneut auf Zweckmäßigkeit,
Funktionalität, Qualität, zeitgemäßes Design und Tragekomfort
untersucht und die Überarbeitung der Kollektion in Auftrag gegeben.
Das neue Design wurde in einem Wettbewerb unter verschiedenen
Anbietern ausgewählt: Die Entwürfe und die Grundlinie des deutschen
"Strenesse" für die Damen,  sowie die Herrenkollektion aus dem Hause
Etzkorn überzeugten.
Nach dreijähriger Entstehungsphase war die neue Kollektion für
25.000 Mitarbeiter der Lufthansa 2002 "fertig zum Abheben". Eine
erste Testphase hatte sie bereits hinter sich. 200 Mitarbeiter aus
allen Bereichen mit unterschiedlichen Konfektionsgrößen hatten eine
Musterkollektion sechs Monate lang Probe getragen. Durch das Feedback
der Probeträger/-innen konnten nochmals wesentliche Verbesserungen im
Tragekomfort erreicht werden. Rund 600.000 Meter des speziell für
Lufthansa entwickelten blauen Stoffes wurden zu 490.000 Uniformteilen
(Röcken, Hosen, Blazer, Westen etc.) verarbeitet.
"Evolution, statt Revolution", nach diesem Motto erfolgte die
Design-Auswahl. So bleibt das Erscheinungsbild klassisch dunkelblau
mit den Lufthansafarben gelb, silbergrau und weiß. Das neue Design
greift klassische Lufthansa Accessoires auf, so zum Beispiel den
Damenhut, die sogenannte "Pillbox". Neu in der Damenkollektion ist
ein durchgeknöpftes Kleid, der Wickelrock oder der Blazermantel und
eine insgesamt femininere Linie.
Die heutige Uniform vermeidet - im Gegensatz zu den frechen Farben
und Miniröcken in den sechziger und siebziger Jahren-  zu modische
Akzente und besticht durch klassisch-zeitlose Eleganz. Dadurch
spiegelt sie im besonderen Maße die traditionellen Werte des
Unternehmens wider: Zuverlässigkeit, Seriosität, sowie Wertschätzung
gegenüber Gast und Mitarbeiter. Mode als besonderes Markenzeichen -
am Boden und in der Luft.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen und Bildmaterial steht Ihnen die
Pressestelle der Lufthansa gerne zur Verfügung. Ebenso besteht die
Möglichkeit zu Gesprächen und Interviews mit Zeitzeugen.

Telefon: 069/696-2999
Fax: 069/696-95428
Email: pressestelle@dlh.de
http://konzern.lufthansa.com/de/html/presse/newslink/index.html

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