Wichtige Weichenstellungen für Aufbau des Gesundheitsnetzwerkes der AOK
Berlin (ots)
Die Informationstechnische Servicestelle der gesetzlichen Krankenversicherung (ITSG) wird Betreiberin des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes der AOK, das ab 2020 die Vernetzung von Versicherten, Ärzten, Kliniken und weiteren Akteuren im Gesundheitswesen voranbringen soll. Einen entsprechenden Vertrag haben der AOK-Bundesverband und die ITSG GmbH jetzt unterschrieben. Danach wird die Informationstechnische Servicestelle die zentralen IT-Komponenten des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes für die AOK-Gemeinschaft betreiben und die technischen Systeme für die Vernetzungsplattform bereitstellen.
Eine weitere Entscheidung betrifft die Entwicklung der Benutzeroberfläche für die digitale Akte der AOK-Versicherten, die ein zentraler Bestandteil des Projektes ist: Hier erhielt die Firma Ernst & Young GmbH mit ihrem Partner Accenture den Zuschlag. Sie wird das Frontend erstellen, mit dem AOK-Versicherte per Handy-App oder Computer künftig ihre Gesundheitsdaten einsehen, verwalten und mit Ärzten teilen können. Bereits Anfang 2019 war die Erstellung der einzelnen Komponenten des bundesweiten Gesundheitsnetzwerkes an die IT-Unternehmen x-tention Informationstechnologie GmbH, InterComponentWare AG (ICW) und soffico GmbH vergeben worden, sodass jetzt alle Partner für die Entwicklung an Bord sind.
Mit dem Digitalen Gesundheitsnetzwerk stellt die AOK ihren Versicherten ab 2020 eine bundesweite Plattform zum sicheren Abruf und Austausch ihrer Gesundheitsdaten zur Verfügung. Im ersten Schritt sollen niedergelassene Ärzte und Kliniken eingebunden werden. Derzeit wird die Vernetzung zwischen den Akteuren bereits in zwei regionalen Piloten in Berlin und Mecklenburg-Vorpommern erprobt.
Die Versicherten haben über das Digitale Gesundheitsnetzwerk nicht nur Zugriff auf die von der gematik zertifizierte elektronische Patientenakte, sondern auch auf exklusive Mehrwert-Anwendungen der AOK. "Damit wollen wir zusätzlichen Nutzwert für unsere Versicherten schaffen - insbesondere für chronisch kranke Mitglieder, die viele Arztkontakte haben", kündigt AOK-Vorstand Martin Litsch an. "Hier werden wir auch die Spielräume nutzen, die uns die Politik durch das Digitale Versorgung-Gesetz eröffnet." So wolle die AOK in der Akte zum Beispiel chronisch kranken Versicherten mit deren Einverständnis individuell passende Versorgungsangebote zugänglich machen.
Ziel ist eine einfach zu bedienende und sichere Patientenakte
"Mit der ITSG haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der im deutschen Gesundheitswesen eine feste Größe ist", betont Martin Litsch. "Die AOK-Gemeinschaft setzt beim Betrieb ihres Digitalen Gesundheitsnetzwerkes ganz bewusst auf ein Unternehmen, das keine kommerziellen Interessen verfolgt und sich als vertrauenswürdige Stelle für die Annahme und Verteilung von Daten der gesetzlichen Krankenversicherung seit Jahren bewährt." Mit Ernst & Young und Accenture sei zudem ein gutes Team für die Frontend-Entwicklung gefunden worden. "Unser Ziel ist eine einfach und intuitiv zu bedienende Akte, die gleichzeitig unseren hohen Ansprüchen an Sicherheit und Datenschutz genügt", so Litsch.
Die ITSG GmbH ist 1996 von den Spitzenverbänden der gesetzlichen Krankenkassen gegründet worden. "Unser Auftrag ist die Entwicklung effizienter und sicherer IT-Prozesse und die Unterstützung des elektronischen Datenaustausches im Sozial- und Gesundheitswesen. Der Auftrag zum Betrieb des Digitalen Gesundheitsnetzwerkes passt daher sehr gut zu unserem Profil", sagt Harald Flex, Geschäftsführer der ITSG. Unter anderem betreibt die ITSG schon seit 2009 einen zentralen Kommunikationsserver für den Datenaustausch mit Arbeitgebern für das Beitrags- und Meldewesen. Von den gesetzlichen Krankenkassen ist sie unter anderem mit dem Betrieb einer Datenannahme- und Datenverteilstelle für die neutrale Zusammenführung von Arzneimitteldaten, Heilmitteldaten und amtlichen Statistiken betraut worden.
Das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) hat durch die Betreuung von Gesundheitskonzernen, Kliniken, Pflegeeinrichtungen und Krankenversicherungen große Erfahrung im Gesundheitsbereich. "EY hat sich zum Ziel gesetzt, nutzerzentrierte Lösungen zu entwickeln. Dafür bringen wir uns gemeinsam mit unserem Partner Accenture und der Erfahrung aus über 30 E-Health-Projekten weltweit mit ein, um für die AOK-Versicherten ein Gesundheitsnetzwerk zu gestalten, das sie mit gezielten Angeboten und Services rund um ihre Gesundheit unterstützt", sagt Karen Neuhaus, Partnerin Beratung bei Ernst & Young. "Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit der AOK einen Beitrag zur Verbesserung des deutschen Gesundheitswesens leisten zu können, denn diese bedeutende Dimension hat das Projekt", so Christian Egle, Partner, Leiter Gesundheitswesen bei EY und Gesamtverantwortlicher für das Projekt.
Weitere Informationen zum Digitalen Gesundheitsnetzwerk: www.digitales-gesundheitsnetzwerk.de
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