Gesünder durch DMP
Programme für chronisch Kranke zeigen positive Wirkungen
Bonn (ots)
Diabetiker, die am Disease-Management-Programm (DMP) "Curaplan" der AOK teilnehmen, werden besser versorgt und leben gesünder. Das ist das Ergebnis des bundesweit ersten Zwischenberichtes zur Auswertung der strukturierten Behandlungsprogramme für chronisch Kranke. Drei unabhängige Forschungsinstitute haben die Daten von etwa 36.000 Teilnehmern des AOK-Programms für Typ-2-Diabetiker in Rheinland-Pfalz ausgewertet.
"Die Diabetiker haben durch die strukturierte Behandlung bessere medizinische Ergebnisse", betont Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes. "Vor allem die Blutzucker- und Blutdruckwerte haben sich sehr positiv entwickelt." Zudem ist unter den teilnehmenden Patienten die Zahl der Raucher um etwa 27 Prozent gesunken; ein Wiederanstieg wurde nicht beobachtet. "Im Arztgespräch und in den Schulungen werden die DMP-Teilnehmer immer wieder auf die Gefahren durch das Rauchen hingewiesen. Die nachhaltige Verhaltensänderung ist ein großer Erfolg unseres Programms", so Ahrens.
Der Langzeit-Blutzuckerwert (HbA1c) hat sich bei den Patienten nach anderthalb Jahren der Teilnahme am Programm im Durchschnitt von 7,0 auf 6,8 Prozent verringert. "Das ist aus medizinischer Sicht eine deutliche Verbesserung", erklärt Dr. Bernhard Egger, Arzt und Leiter des Stabsbereichs Medizin beim AOK-Bundesverband. "Wenn die Patienten ihren Blutzucker im Griff haben, sinkt das Risiko für Folge-Erkrankungen wie Herzinfarkte oder Nierenschäden." Auch beim Blutdruck der DMP-Teilnehmer zeigen sich positive Entwicklungen. "Viele Diabetiker leiden an zu hohem Blutdruck, der Herz und Blutgefäße schädigt. Eine langfristige Senkung des Blutdruckwertes ist daher ein wichtiges Ziel, das durch unser Behandlungsprogramm besser erreicht wird", so Egger. Der obere (systolische) Wert sank im Durchschnitt von 151 auf 142, der untere (diastolische) Wert von 84 auf 80 mmHg. Die Ergebnisse des ersten Zwischenberichtes bestätigen die bisherigen Auswertungen des AOK-Bundesverbandes. Auch hier hatten sich positive Effekte auf Blutdruck, Blutzucker und Rauchverhalten gezeigt.
Weitere Ergebnisse aus anderen Bundesländern folgen in den nächsten Monaten. Die Abschlussberichte werden dann Mitte 2007 vorliegen. Sie enthalten auch Analysen zu den Kosten der Programme. Neben dem DMP Diabetes wird parallel auch das DMP Brustkrebs ausgewertet; später folgt die Evaluation zu den weiteren, seit 2003 eingeführten DMP (Koronare Herzkrankheit, Diabetes Typ 1, Asthma bronchiale und chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen).
Die Auswertungen der AOK-Programme werden durch das Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (infas) in Bonn, die Prognos AG in Düsseldorf und das Wissenschaftliche Institut der Ärzte Deutschlands (WIAD) in Bonn durchgeführt. Die Kriterien für die gesetzliche Evaluation der Programme sind vom Bundesversicherungsamt (BVA) verbindlich festgelegt worden. Die Ergebnisse dienen den Krankenkassen zur weiteren Verbesserung der Programme für ihre chronisch kranken Versicherten und dem BVA als Grundlage für die Wiederzulassung der DMP.
Der erste Zwischenbericht aus Rheinland-Pfalz steht zum Download bereit unter: www.aok-gesundheitspartner.de
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