VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger
Deutsche Verlage blicken nach Indien
Berlin (ots)
Mehr als 20 Zeitschriftenverleger nehmen an 3. VDZ Verlegerreise teil
Nach Osteuropa und China gerät Indien zunehmend ins Visier der deutschen Zeitschriftenverleger. Das zeigte die 3. Verlegerreise des VDZ Verband Deutscher Zeitschriftenverleger in potenzielle Zukunftsmärkte, die mit über 20 Verlegern von Publikums- und Fachverlagen komplett ausgebucht war. "Die große Resonanz auf die Verlegerreise zeigt, dass die deutschen Verlage international weiter auf Expansionskurs sind. Trotz noch vergleichsweise niedriger Copy-Preise entwickelt sich der indische Zeitschriftenmarkt mit hoher Dynamik und bietet auf Grund der großen Wachstumsraten ein enormes Zukunftspotenzial", betonte VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner.
Vom 1. bis 8. Oktober nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich ausführlich über Chancen und Risiken auf dem indischen Medienmarkt zu informieren. Auf dem Programm standen unter anderem Besuche bei indischen Publikums- und Fachzeitschriftenverlagen, Druckereien, Verlagsdienstleistern, dem indischen Verlegerverband und der deutschen Botschaft, bei denen erste Kontakte zu potenziellen Partnern geknüpft werden konnten. In verschiedenen Vorträgen vermittelten Experten, unter anderem von KPMG und Marktforschungsinstituten, detaillierte Fakten und Know-how über den indischen Markt und boten damit eine erste Entscheidungshilfe, ob ein Engagement auf dem indischen Zeitschriftenmarkt Erfolg versprechend sein kann.
Nischen nicht besetzt - Geringe Produktionskosten
Obwohl vor allem in den vergangenen zwölf Monaten zahlreiche neue Publikumszeitschriften gelauncht wurden, sind viele Nischen, insbesondere für Special Interest Titel, noch unterbesetzt. Die Geschäftsmodelle basieren im Wesentlichen auf Werbeeinnahmen, da die Copy-Preise vergleichsweise niedrig sind und der Vertrieb noch nicht optimal ausgebaut ist. So ist COSMOPOLITAN mit einem Preis von einem Euro eine der teuersten Zeitschriften im Markt. Das Nachrichtenmagazin INDIA TODAY kostet umgerechnet ca. 40 Cent, das Wirtschaftsmagazin BUSINESS TODAY 20 Cent oder das Wohnmagazin GOOD HOUSEKEEPING 60 Cent. Die Anzeigenpreise für Publikumszeitschriften liegen zur Zeit zwischen 6.000 bis 9.000 Euro. Demgegenüber stehen weit unterdurchschnittliche Personal-, Produktions-, Marketing- und Vertriebskosten.
Hohe Qualität - Professionelle Umsetzung
Die Mehrzahl der aus dem Ausland importierten Magazinkonzepte wird in Englisch publiziert, was den potenziellen Leserkreis auf ca. 40 - 60 Millionen Käufer beschränkt. So erreicht die Mehrzahl der in den vergangenen Monaten meist in Lizenz gelaunchten Titel selten Auflagen von über 80.000 Exemplaren. Indischsprachige Titel erreichen dagegen deutlich höhere Auflagen. Ingesamt positiv bewertet wurde die hohe Professionalität der indischen Verlage und Unternehmen bei Übersetzungen, Layout, Datenbanken, Software, Druck, und Druckvorstufen. Damit bietet sich neben einem Engagement auf dem indischen Zeitschriftenmarkt auch Potenzial für das Outsourcing von Verlagsdienstleistungen.
Großes Wachstumtspotenzial - Niedrige Eintrittshürden
Mit über einer Milliarde Einwohnern, von denen 200 Millionen zur Mittelschicht und 20 Millionen zur so genannten Business Class gehören, ist Indien nach China der zweitgrößte Wachstumsmarkt der Welt. Bei einer Wachstumsrate von durchschnittlich 5,5 Prozent könnte Indien nach Einschätzung der Deutschen Bank ab 2006 sogar noch schneller wachsen als der nordöstliche Nachbar. Besonders der Zeitschriftenmarkt gilt als unterentwickelt, obwohl die Rahmenbedingungen für ausländische Investoren gerade im Verlagswesen positiv sind. So verzeichnet der Werbemarkt parallel zum Bruttoinlandsprodukt seit Jahren ein stetes Wachstum. Die derzeitige Gesetzeslage ermöglicht ausländische Beteiligungen von bis zu 26 Prozent bei aktuellen nachrichtlichen Presserzeugnissen und bis zu 100 Prozent bei nicht aktuellen Magazinen und technischen Fachzeitschriften.
Weitere Informationen: Stefan Michalk Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Tel: +49 (30) 72 62 98-162 E-Mail: s.michalk@vdz.de Internet: www.vdz.de
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