Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
LOLLIPOP MONSTER und WESTWIND erhalten das FBW-Prädikat "besonders wertvoll"
Wiesbaden (ots)
Wiesbaden, 23. August 2011. Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) empfiehlt junges deutsches Kino
In dieser Woche erobern starke weibliche Teenager die Kinoleinwände: Gleich zwei Filme des jungen deutschen Films starten in den Kinos und zeigen weibliche Heldinnen, die ihre ganz eigenen Wege gehen. LOLLIPOP MONSTER (Start: 25. August) erzählt die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Teenager, Oona und Ariane. Die eine zieht sich gerne in ihre düstere Fantasiewelt zurück, die andere geht lebensfroh und offensiv mit ihrer gerade erwachten Sexualität um. In knalligen Farben mit expressiven Pop-Punk-Anklängen und leisen poetischen Momenten der Zweisamkeit wird die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft erzählt. Intensiv frisch aufspielende Darsteller und ein radikal freches Drehbuch erschaffen ein Feuerwerk für die Sinne. Die FBW vergab das höchste Prädikat "besonders wertvoll" und schreibt: "Eine überaus kreative und dynamische Mixtur. ... Ein außergewöhnlicher Film."
Nicht gegen, sondern mit dem Strom schwimmen die Hauptfiguren in WESTWIND (Start: 25. August) von Robert Thalheim. Isabel und Doreen sind Zwillingsschwestern aus der DDR und kurz vor der Wende auf dem besten Wege, als Ruderinnen durchzustarten. Doch in einem Ferienlager am Balaton begegnet Doreen ihrer großen Liebe - und dieser junge Mann ist ausgerechnet "einer aus dem Westen". Beruhend auf einer wahren Geschichte wird hier ein Blick auf deutsch-deutsche Geschichte geworfen, ohne die politischen Aspekte in den Vordergrund zu stellen. Viel eher wird auf sensible Weise und mit hervorragenden Darstellern die persönliche Geschichte der Teenager erzählt, die eine wichtige Entscheidung treffen müssen zwischen Freiheit und Pflichtgefühl. Die FBW-Jury, die das Prädikat "besonders wertvoll" verlieh, schreibt in ihrem Gutachten: "Dieser Film nimmt den Zuschauer äußerst gekonnt und angenehm berührend auf eine Zeitreise mit, die atmosphärisch dicht erzählt ist und der es gelingt, individuelle Schicksale im Schatten eines repressiven politischen Systems zu verorten, ohne jede (N)Ostalgie oder westliche Überheblichkeit herauszukehren".
Prädikatsfilme vom 25. August 2011
Lollipop Monster
Drama; Spielfilm . Deutschland 2011 Filmstart: 25.08.2011
Ariane und Oona sind zwei Teenager, die auf den ersten Blick nicht viel gemeinsam haben: Während Ariane mit ihren blonden Zöpfen und kurzen Röcken das Lolita-Image zelebriert, zieht sich die stille und schwarz gekleidete Oona nach dem Selbstmord ihres Vaters zurück in eine Welt düsterer Fantasien. Beide Mädchen fühlen sich nicht wohl in ihrer Haut, haben Probleme mit ihren Familien und sind auf der Suche nach Seelenverwandten. Als sie sich treffen, bilden sie eine verschworene Gemeinschaft. Hoffnung keimt auf. Doch dann kommt Lukas und alles steuert auf eine Katastrophe zu. Ziska Riemann führt die beiden hervorragenden Jungdarstellerinnen durch eine popkulturelle Tour de Force. Comicartig wirken die Szenen, knallig bunt die Farben und Kostüme, und dennoch sind Dialoge und Geschichte aus der Feder der Multitalente Riemann und Luci van Org rabenschwarz. Alles ist kräftig überzeichnet und erreicht gerade deswegen eine tragische Dimension. Die Musik ist laut, aggressiv und unterstützt den Zorn der hier porträtierten Jugendlichen. Eine furiose filmische Fahrt!
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/lollipop_monster
Westwind
Spielfilm, Drama. Deutschland, Ungarn 2011. Filmstart: 25.08.2011
Die Zwillingsschwestern Doreen und Isabel reisen Ende der 80er Jahre aus der DDR gemeinsam in ein ungarisches Sommerlager am Balaton, wo sie für Rudermeisterschaften trainieren wollen. Nichts kann ihre Zweisamkeit stören, bis eines Tages ein paar Hamburger Jungs in ihr Leben treten und die Mädchen dazu verführen, nachts heimlich aus dem Ferienlager auszubrechen, um ein bisschen Spaß zu haben. Doch aus Spaß wird Ernst, als Doreen sich in einen der Jungs verliebt und mit ihm in den Westen fliehen will. Ein deutsch-deutscher Sommer vor der Wende aus dem Blickwinkel der Jugendlichen. So erzählt Regisseur Robert Thalheim die Geschichte der ungleichen Zwillingsschwestern. Politik und gesellschaftsrelevante Themen werden in diesem frischen Melodram nur gestreift und vermitteln sich eher nebenbei, viel wichtiger ist die private Geschichte unter den Bedingungen der deutschen Teilung. Sonnige, stimmige Bilder und eine authentische Ausstattung erschaffen zusammen mit passendem Soundtrack das Lebensgefühl der 80er Jahre. Nostalgisches Gefühlskino mit grandiosen sympathischen Darstellern.
http://www.fbw-filmbewertung.com/film/westwind
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