Sopranistin Annette Dasch: "Die Oper ist keine Konditorei"
Hamburg (ots)
Annette Dasch, die in Salzburg ihr Debüt als Joseph Haydns Armida gibt, sagt dem ZEITmagazin LEBEN: "Die Oper ist keine Konditorei, wo man reingeht, und die Sachertorte schmeckt immer gleich. Aber nur weil man Leute auf die Bühne pinkeln lässt, wird es noch keine gelungene Aufführung ... Auf Musik muss man sich einlassen, für viele Menschen geht das aber schon in Richtung Spiritualität, Esoterik oder Kitsch. Musik ist nicht konservierbar. Es gibt Aufnahmen, aber Musik entsteht immer neu. Diese Flüchtigkeit empfinde ich als großes Glück. Denn sie bereitet mich auf die härteste Lektion im Leben vor: dass es vorbeigeht."
Die 31-jährige Sopranistin: "Ich bewundere Menschen, die die Fähigkeit haben, Musik zum Brennen zu bringen. Es klingt so pseudokünstlerisch, wenn man sagt, man sei getrieben. Aber ich habe immer das Gefühl, ich muss den letzten Tropfen Leben saugen und in alles meine Zähne reinhauen. Ich bin gierig, ich muss raus, ich muss leben. Das verursacht auch Schmerzen, ist ja immer eine offene Wunde. Ich muss immer weinen am Ende von Eichendorffs Mondnacht, wenn es heißt "... und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus". Dieses Gefühl kann man nicht teilen, ich kann nur üben, im Jetzt zu sein."
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