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DIE ZEIT

Linkspartei will Bahn zum Wahlkampfthema machen

Hamburg (ots)

Die Linkspartei droht der SPD, die Privatisierung
der Bahn zum Wahlkampfthema zu machen. Dass die SPD-Spitze die 
Bedenken ihrer Mitglieder gegen den Verkauf der Bahn in den Wind 
schlage, werde er "thematisieren", sagt Fraktionschef Oskar 
Lafontaine der ZEIT. "Das wird sich in den kommenden Wahlkämpfen 
bitter rächen", fügt er hinzu. Die Linken lehnen jegliche 
Privatisierung ab. Die SPD-Bundestagsfraktion will am Freitag auf 
einer Klausurtagung über die Bahn sprechen.
Unterdessen wächst in der SPD der Widerstand gegen die von 
SPD-Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee vorangetriebenen 
Privatisierungspläne. Anfang 2008 werden in Hessen, Hamburg und 
Niedersachsen neue Länderparlamente gewählt. Der 
Bundestagsabgeordnete Niels Annen, der für Hamburg im Bundestag 
sitzt, mag "nicht ausschließen" dass Bahn fahrende Wähler bei der 
Konkurrenz ihr Kreuzchen machen könnten. Auch Hermann Scheer, 
designierter Wirtschafts- und Umweltminister im Schattenkabinett von 
Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti, glaubt, dass sich "die 
Entscheidung über die Bahn auf die Motivation vieler Wähler 
auswirkt".
Indes plädieren immer mehr SPD-Landesverbände sowie der Parteirat 
dafür, auf dem Bundesparteitag im Herbst über den Verkauf der Bahn 
abzustimmen. Bislang liegen dazu weder ein Fraktionsbeschluss noch 
ein Parteitagsvotum vor. "Kein Grund zur Eile", sagt Wolfgang Thierse
der ZEIT. Da die europäischen Bahnen erst ab 2010 über Grenzen hinweg
konkurrieren müssten, bleibe jetzt genug Zeit, "ein gewisses 
Misstrauen auszuräumen, dass Investoren bei der Bahn einsteigen, die 
ausschließlich an hohem und schnellem Gewinn interessiert sind". Es 
müsse "noch viel geklärt und erklärt werden", bis alle Zweifel 
ausgeräumt seien, sagt er. Und fügt hinzu: "Wenn die Parteispitze vor
dem Parteitag endgültig entscheidet, entsteht eine gewisse Wut unter 
den Delegierten."

Pressekontakt:

Den kompletten ZEIT-Text der ZEIT Nr. 37 vom 6. September senden wir
Ihnen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse,
DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax:
040/3280-558, E-Mail: bunse@zeit.de)

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