Selassie-Neffe Asserate: Merkel soll Mächtigen in Äthiopien die Leviten lesen
Hamburg (ots)
Der Großneffe des letzten äthiopischen Kaisers Haile Selassie, Prinz Asfa-Wossen Asserate, 59, träumt in der ZEIT von einem Aufbruch seiner Heimat Äthiopien in eine neue Zeit: "Ich träume von einem demokratischen, föderalistischen, multiethnischen Äthiopien, von einem Land, das alle Bruderkämpfe überwunden hat und selbstbewusst in sicht ruht." Er wünsche sich, dass Angela Merkel nächste Woche bei ihrem Besuch in Addis Abeba den Mächtigen "die Leviten liest" und mit Ministerpräsident Meles Zenawi "Tacheles" redet, schreibt der in Deutschland lebende Asserate.
Ein friedlicher, geeinter, prosperierender Kontinent - das sei sein "panafrikanischer Traum". Asserate: "Aber oft bereitet mir Afrika Albträume. Das Elend, die Gewalt, all die gescheiterten Staaten. Wenn das so weitergeht, werden Millionen von Afrikanern an den Toren Europas rütteln. Wenn meine europäischen Freunde beunruhigt sind, weil wieder einmal 200 Bootsflüchtlinge vor einer italienischen Insel stranden, kann ich nur lächeln. Ich sage ihnen dann: Kinder, das ist erst der Anfang. Und ich sage ihnen auch, dass die Festung Europa nicht zu halten ist. Wenn die Europäer eines Morgens aufwachen und hören, dass sieben Millionen Afrikaner auf dem Weg zu ihnen sind, dann werden sie das glauben. Deshalb hoffe ich, dass die Europäer aus eigenem Interesse ihren Nachbarkontinent mehr unterstützen. Sonst wird das afrikanische Problem ein europäisches werden."
Der in Frankfurt lebende Unternehmensberater und Autor des Bestsellers "Manieren", sehnt sich nicht nach dem familiären Kaiserhof, sondern nach dem ländlichen Leben, den einfachen Menschen in Äthiopien zurück. Gerne wäre Asserate Bürgermeister der Stadt Lalibela, weil diese noch eine biblische Aura besitze. "Wie gerne würde ich Lalibela wieder zum Blühen bringen und ein Zeichen setzen. Denn wir Äthiopier haben seit Jahrzehnten versäumt, die wahren Probleme unseres Landes anzugehen: Bevölkerungsexplosion, Analphabetismus, Hunger, HIV/Aids, Malaria."
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Den kompletten ZEIT-Beitrag der ZEIT Nr. 40 vom 27. September 2007
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