"Abschalten ist überlebensnotwendig" - Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel beklagt die Tyrannei der Erreichbarkeit
Hamburg (ots)
Die Kommunikationswissenschaftlerin Miriam Meckel beklagt in ihrem Essay im Magazin ZEIT WISSEN die Tyrannei der permanenten Erreichbarkeit. "Manager verschwenden insgesamt 3,5 Jahre ihrer Lebenszeit mit irrelevanten E-Mails", so die junge Professorin. Die permanente Erreichbarkeit per SMS, Handy und Email werde zunehmend zum Selbstzweck.
Schuld sei eine Kultur, in der Aufmerksamkeit immer mehr zur Währung wird. "Wir wetteifern darum, wahrgenommen zu werden, denn Wahrnehmung bringt Anerkennung, und die bringt Einfluss", schreibt die Medienexpertin in ZEIT WISSEN. Als Ausweg aus der Kommunikationsfalle empfiehlt Meckel Phasen der Unerreichbarkeit: "Wir müssen technisch ausschalten, um gedanklich abschalten oder uns einmal über einen längeren Zeitraum auf etwas konzentrieren zu können."
Für einen sinnvollen Umgang mit der Informationsflut stellt Miriam Meckel, Professorin für Unternehmenskommunikation an der Universität St. Gallen, einige Grundregeln auf: Zeiten definieren, die nur einem selbst gehören; nicht auf jede Mail sofort reagieren; verschiedene Geräte für die berufliche und private Kommunikation nutzen. Und vor allem: den Ausschaltknopf benutzen. "Der größte Luxus ist es heute, technisch unerreichbar und im gleichen Augenblick für jemanden oder etwas wirklich da zu sein."
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