Alle Storys
Folgen
Keine Story von DIE ZEIT mehr verpassen.

DIE ZEIT

Metzelder: Es stand die Arbeit der vergangenen Jahre auf dem Spiel
Kritik an der Bundesliga

Hamburg (ots)

Nach Einschätzung von Fußballnationalspieler
Christoph Metzelder hätte ein Scheitern der deutschen Mannschaft in 
der Vorrunde das Ende der Ära Löw bedeutet: "Es ging um die 
Legitimation der gesamten Arbeit der vergangenen Jahre", sagt 
Metzelder in einem Interview mit der ZEIT: "Wir wussten alle, dass 
keiner der Verantwortlichen irgendeinen Zweifel daran hat, was hier 
geleistet wurde und wird. Wir wussten aber auch, dass es im Fußball 
schon oft Situationen gegeben hat, wo der öffentliche Druck auf 
Entscheidungsträger so groß geworden ist, dass diese Wertschätzung 
dann nicht mehr entscheidend war."
Angesprochen auf den Wechsel des Spielsystems zwischen den Partien
gegen Österreich und gegen Portugal ging nach Aussage von Metzelder 
die Initiative dazu von einigen Führungsspielern aus: "Wir haben 
natürlich viele Spiele beobachtet und zum Beispiel festgestellt, dass
die Italiener bei der WM noch im 4-4-2-System gespielt haben - und 
jetzt auch auf 4-2-3-1 umgestellt haben. Parallel dazu hat sich der 
Trainerstab offenbar ähnliche Gedanken gemacht. Jedenfalls mussten 
wir die Trainer nicht überzeugen, dass diese Veränderung hilfreich 
wäre", erklärt Metzelder.
Metzelder, der seit einem Jahr für den spanischen Verein Real 
Madrid spielt, übt Kritik an der Trainingsarbeit einiger 
Bundesligavereine: "Ich bin fest davon überzeugt, dass es wichtig 
ist, Fußball ganzheitlich zu praktizieren, den Spieler auch in seiner
Persönlichkeit zu fordern und zu formen." Er wisse, dass dies in 
vielen Vereinen nicht praktiziert werde: "Dass viele sich dem 
verweigern, hat oft mit einer Überheblichkeit zu tun, die ich nicht 
nachvollziehen kann." Viel zu oft würden "Millionen in 
Ergänzungsspieler investiert, statt sich einen größeren Trainerstab 
zu leisten", sagt Metzelder. Er sei sich sicher, dass Jürgen 
Klinsmann als Trainer des FC Bayern München beweisen werde, dass sich
die Methoden, nach denen die Nationalmannschaft arbeite "auf den 
Vereinsfußball erfolgreich übertragen" ließen.
Hamburg, 25. Juni 2008

Pressekontakt:

Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.:
040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: DIE ZEIT
Weitere Storys: DIE ZEIT
  • 19.06.2008 – 08:00

    Starkoch Raue möchte nicht berühmt sein

    Hamburg (ots) - Der Berliner Spitzenkoch Tim Raue möchte weder berühmt noch prominent sein. Dem ZEITmagazin sagt er: "Ich möchte mit meinen ausgelatschten Schuhen und in meinen Kuscheljeans ins KaDeWe gehen können, ohne dass mir einer auf die Schulter tippt und sagt: 'Sie sind doch Tim Raue! Welchen Käse soll ich kaufen?'." Raue träumt von einer vollständigen Familie, mit Nachwuchs: "Und dass ich ganz lang mit ...

  • 18.06.2008 – 14:19

    Reinhold Messner rät jungen Menschen, nicht mehr ein Leben lang bei einer Sache zu bleiben

    Hamburg (ots) - "Ursprünglich hatte ich ja Landvermessung studiert", sagt der Forscher und Abenteurer Reinhold Messner in der ZEIT. "Aber dann ist der Berg dazwischengekommen: Seit der ersten Einladung, in die Anden zu fahren, habe ich keine Prüfungen an der Uni mehr gemacht. Ich wollte meinen Träumen nachgehen und habe von den 'Abfallprodukten' - Büchern, ...

  • 18.06.2008 – 12:00

    Forscher sieht Dialekte wieder aufblühen

    Hamburg (ots) - Dialekte erleben in Deutschland nach Ansicht eines führenden Sprachforschers eine neue Beliebtheit. Das reine Hochdeutsch hingegen verschwinde mehr und mehr aus dem Alltag, auch aus den Radio- und Fernsehnachrichten, wie Alfred Lameli vom Forschungsinstitut für deutsche Sprache in Marburg im ZEITmagazin sagt. Im Grunde genommen gebe es das Hochdeutsch in seiner Reinform nur noch in der Tagesschau und in ...