Wissenschaftspolitiker debattieren über Exzellenzinitiative
Hamburg (ots)
Unter Wissenschaftspolitikern ist eine Diskussion um die Fortsetzung der Exzellenzinitiative entbrannt. Für eine Neuauflage des Wettbewerbs ohne große Veränderungen hat sich Baden-Württembergs Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) ausgesprochen. "Um glaubwürdig zu bleiben, können wir nicht plötzlich neue Spielregeln erfinden. Davon hängt die internationale Reputation ab", sagt er der ZEIT. Insbesondere plädiert er dafür, den Wettbewerbscharakter der Initiative zu erhalten. Auch die Sieger der ersten Runde müssen sich erneut dem Urteil der Experten stellen, wenn sie eine Anschlussförderung suchen. "Es darf keine Erbhöfe geben", sagt Frankenberg.
Sein Berliner Amtskollege Jürgen Zöllner (SPD) möchte seine Zustimmung zu einem zweiten Elitewettbewerb dagegen "an eine Gesamtbetrachtung der Finanzierung des Wissenschaftssystems" knüpfen. Zöllner sieht das grund-sätzliche Problem, dass Bund und Länder immer neue Fördermöglichkeiten hauptsächlich für die Forschung schaffen, während die regulären Universi-tätshaushalte in vielen Bundesländern stagnieren oder sinken.
Der nordrhein-westfälische Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart plädiert dafür, die Lehre zu berücksichtigen. In der ersten Runde hatten die Bundesländer darauf bestanden, dass die Fördergelder allein der Forschung zugute kommen. Pinkwart hält nun dagegen: "Eine Eliteuniversität muss belegen, dass sie auch die Verbesserung der Lehre im Blick hat."
In der Exzellenzinitiative fördern Bund und Länder Wissenschaft und Forschung mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro. Ziel ist, die internationale Wettbe-werbsfähigkeit der deutschen Universitäten zu verbessern. Die Entscheidungen des ersten Wettbewerbs sind in zwei Runden im Herbst 2006 und 2007 gefallen.
Hamburg, 9. Juli 2008
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